Sylvia Kirchengast und Johannes Huber
Ziel: Assoziationsmuster zwischen Körperzusammensetzung, Fettverteilung und Hormonspiegel wurden bei schlanken und übergewichtigen Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) untersucht.
Methoden: An der vorliegenden Studie nahmen 10 schlanke und 10 übergewichtige Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren (x=24,7 Jahre, Sd=3,3) teil, die an polyzystischem Ovarialsyndrom litten. Der Gewichtsstatus wurde gemäß den Body-Mass-Index-Kategorien der Weltgesundheitsorganisation klassifiziert. Die Körperzusammensetzung wurde durch DEXA-Messungen bestimmt, die Fettverteilungsmuster wurden durch den Fettverteilungsindex quantifiziert. Die Serumspiegel von Estradiol, LH, FSH, Progesteron, Testosteron, DHEA-S, Androstendion, SHBG, TSH, Thyroxin und Wachstumshormon wurden bestimmt. Zusätzlich wurden Hormonstimulationstests durchgeführt.
Ergebnisse: Schlanke und übergewichtige PCO-Patienten unterschieden sich hochsignifikant in allen Körperzusammensetzungsparametern und in der Fettverteilung. Übergewichtige PCOS-Patienten wiesen eine signifikant höhere Körperfettmenge auf, insbesondere im Oberkörperbereich. Darüber hinaus herrscht bei übergewichtigen PCOS-Patienten ein zentralisiertes oder androides Fettmuster vor. Die Mehrheit der schlanken PCOS-Patienten wies eine androide oder intermediäre Fettverteilung auf; 30 % der schlanken Frauen zeigten jedoch ein gynoides Fettmuster. Übergewichtige PCOS-Patienten wiesen signifikant höhere Androgenwerte auf als ihre schlanken Gegenstücke. Körperfett korrelierte signifikant positiv mit Thyroxinwerten, jedoch signifikant negativ mit Wachstumshormonwerten und SHBG-Werten. Testosteron korrelierte nur unbedeutend positiv mit der Körperfettmenge und dem androiden Fettmuster.
Schlussfolgerung: Sowohl bei schlanken als auch bei übergewichtigen PCOS-Patientinnen ist eine zentralisierte Fettverteilung vorherrschend. Hormonelle Werte sind signifikant mit den Parametern der Körperzusammensetzung verbunden.