Ana Margarida C. Marques
Selen (Se) wurde zunächst als giftig angesehen, gilt heute jedoch als antioxidatives Spurenelement, das für Gesundheit und Entwicklung wichtig ist. Selenmangel beim Menschen wird mit einem hohen Sterberisiko, geschwächten Immunfunktionen, kognitivem Abbau, Keshman-Krankheit und Weißmuskelkrankheit in Verbindung gebracht. Die wachsende Nachfrage nach effizienten, bioökonomischen und nachhaltigen Strategien zur Erhöhung des Se-Gehalts in Reis ist daher gerechtfertigt, ebenso wie die Untersuchung der technischen und ernährungsphysiologischen Auswirkungen seiner Produktion und industriellen Verarbeitung zu Nahrungsmitteln.
Die Se-Biofortifizierung ist eine Strategie zur Anreicherung der Nährstoffe in Nahrungspflanzen und kann die Nährstoffaufnahme und -ansammlung im menschlichen Körper erhöhen. Der technische Ablauf wurde mit zwei handelsüblichen Reissorten (Ariete und Ceres) und zwei fortschrittlichen Linien des National Rice Genetic Improvement Program (OP1505 und OP1509) des INIAV umgesetzt. Fünf Selenkonzentrationen in Form von Selenat und Natriumselenit wurden durch Blattdüngung getestet. Die bevorzugte Position von Se im Reis wurde mithilfe des EDXRF M4 Tornado™-Systems durch spektrale Kartierung verifiziert. So wurde festgestellt, dass Se sich bevorzugt in der inneren Zone des Reiskorns ansammelt. Die in den verschiedenen Behandlungskonzentrationen vorhandenen C-, H- und O-Gehalte wurden ebenfalls quantifiziert. Der durchschnittliche Se-Biofortifizierungsindex lag bei der Sorte Ceres bei 16,3 % und bei der Sorte Ariete wurde durch Atomabsorption das Gegenteil verifiziert.