Zeitschrift für forensische Toxikologie und Pharmakologie

Forensische Genetik

DNA ist in fast jeder Zelle unseres Körpers vorhanden. Hautschuppen, Blutstropfen, Haare und Speichel enthalten DNA, mit deren Hilfe wir identifiziert werden können. Tatsächlich stützen sich forensische Untersuchungen, die von Polizeibehörden und Staatsanwälten auf der ganzen Welt eingesetzt werden, häufig auf diese kleinen Stücke verlorener DNA, um Kriminelle mit den von ihnen begangenen Verbrechen in Verbindung zu bringen. Diese faszinierende Wissenschaft wird in populären Fernsehsendungen oft als einfache, genaue und unfehlbare Methode dargestellt, einen Täter zu finden und ihn oder sie vor Gericht zu stellen. In Wahrheit ist die Ermittlung eines DNA-Fingerabdrucks und die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung zwischen einem Verdächtigen und einem Tatort jedoch ein komplizierter Prozess, der stärker auf der Wahrscheinlichkeit beruht, als den meisten Menschen bewusst ist. Von der Regierung verwaltete DNA-Datenbanken wie das Combined DNA Index System (CODIS) tragen zwar dazu bei, den Prozess zu beschleunigen, bringen aber auch komplexe ethische Fragen ans Licht, die die Rechte von Opfern und Verdächtigen gleichermaßen betreffen. Um die wahren ethischen und rechtlichen Auswirkungen der forensischen Genetik einzuschätzen, ist es daher von entscheidender Bedeutung, zu verstehen, wie DNA-Beweise gewonnen und analysiert werden, was diese Beweise den Ermittlern sagen können und wie diese Beweise im Rechtssystem verwendet werden.

Obwohl der Großteil des menschlichen Genoms bei allen Individuen identisch ist, gibt es Bereiche mit Variationen. Diese Variation kann überall im Genom auftreten, auch in Bereichen, von denen nicht bekannt ist, dass sie für Proteine ​​kodieren. Die Untersuchung dieser nichtkodierenden Regionen deckt wiederholte DNA-Einheiten auf, deren Länge von Individuum zu Individuum variiert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine bestimmte Art von Wiederholung, bekannt als Short Tandem Repeat (STR), relativ leicht gemessen und zwischen verschiedenen Individuen verglichen werden kann.

Um eine forensische DNA-Analyse durchzuführen, wird zunächst DNA aus einer Probe extrahiert. Bereits ein Nanogramm DNA reicht in der Regel aus, um gute Daten zu liefern. Die Region, die jeden STR enthält, wird dann durch PCR amplifiziert und nach Größe aufgelöst, wodurch ein Gesamtprofil der STR-Größen (Allele) entsteht. Die Länge der 13 Kern-STRs variiert zwischen 100 und 300 Basen, sodass auch teilweise abgebaute DNA-Proben erfolgreich analysiert werden können. Abhängig von der Komplexität der Wiederholungseinheit können die verschiedenen Allele eines STR um nur ein einziges Nukleotid variieren. Aufgrund der Notwendigkeit, Einzelbasenunterschiede zu unterscheiden, werden PCR-Produkte typischerweise mithilfe automatisierter DNA-Sequenzierungstechnologien mit Software aufgelöst erkennt Allelmuster durch Vergleich mit einer bekannten „Leiter“.