Zeitschrift für forensische Toxikologie und Pharmakologie

Forensische Zahnheilkunde

Zu Beginn eines neuen Jahrtausends steht die Gesellschaft in allen erdenklichen Bereichen vor neuen Herausforderungen. Trotz moderner Technologiesprünge, medizinischer Durchbrüche und der geografischen Veränderungen, die das letzte Jahrhundert mit sich gebracht hat, gibt es immer noch Kriminalität in allen Bereichen unseres Lebens. Täglich kommt es zu gewalttätigen und abscheulichen Aktivitäten, die das Leben von Opfern, Freunden und Familien zerstören. Die Festnahme und anschließende strafrechtliche Verfolgung des/der Täter(s) ist für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung unerlässlich. Durch das Fachgebiet der forensischen Zahnheilkunde spielt die Zahnheilkunde in diesem Prozess eine kleine, aber wichtige Rolle. Durch die Identifizierung der Opfer von Straftaten und Katastrophen anhand zahnärztlicher Unterlagen unterstützen Zahnärzte diejenigen, die an der Kriminalitätsermittlung beteiligt sind.

Die häufigste Aufgabe des forensischen Zahnarztes ist die Identifizierung verstorbener Personen. Die zahnärztliche Identifizierung erfolgt im Wesentlichen in zwei Formen. Erstens handelt es sich bei der am häufigsten durchgeführten Untersuchung um eine vergleichende Identifizierung, mit der (mit einem hohen Maß an Sicherheit) festgestellt werden soll, dass es sich bei den Überresten eines Verstorbenen und einer Person, die durch zahnmedizinische Aufzeichnungen antemortem (vor dem Tod) repräsentiert wird, um dieselbe Person handelt. Informationen aus der Leiche oder den Umständen enthalten in der Regel Hinweise darauf, wer gestorben ist. Zweitens erstellt der forensische Zahnarzt in den Fällen, in denen keine Antemortem-Aufzeichnungen verfügbar sind und keine Hinweise auf die mögliche Identität vorliegen, ein postmortales (nach dem Tod) zahnärztliches Profil, das Merkmale der Person angibt, die die Suche nach den Antemortem-Materialien wahrscheinlich eingrenzen.

Die zahnärztliche Identifizierung von Menschen erfolgt aus verschiedenen Gründen und in verschiedenen Situationen. Die Körper von Opfern von Gewaltverbrechen, Bränden, Autounfällen und Arbeitsunfällen können so stark entstellt sein, dass eine Identifizierung durch ein Familienmitglied weder zuverlässig noch wünschenswert ist. Auch Personen, die vor ihrer Entdeckung bereits seit einiger Zeit verstorben sind, und solche, die im Wasser gefunden werden, stellen eine unangenehme und schwierige visuelle Identifizierung dar. Zahnidentifikationen haben bei Naturkatastrophen und vom Menschen verursachten Katastrophen schon immer eine Schlüsselrolle gespielt, insbesondere bei den Massenopfern, die normalerweise mit Flugzeugkatastrophen einhergehen.