Marie Balikova, Monika Zidkova, Zbynek Oktabec, Vera Maresova, Igor Linhart, Michal Himl, Miroslav Novotny
Der Missbrauch von 3,4-Methylendioxypyrrolidinobutyrophenon (MDPBP): Ein Fallbericht
Der Missbrauch neuer Designerdrogen, die auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind, nimmt weltweit zu. Ihr Konsum hat in einigen Fällen zu tödlichen Überdosen und anderen negativen sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen geführt. Die Ermittlung der Ursache der möglichen Vergiftung erwies sich bisher jedoch als schwierig, da keine geeigneten Analysedaten für die betreffende Droge vorliegen und keine spezifischen Kenntnisse über ihre Metabolisierung vorliegen. Der hier beschriebene Fall betrifft den Missbrauch einer nicht näher bezeichneten Droge mit dem Spitznamen „Funky“. Gleichzeitig durchgeführte allgemeine GC-MS-Untersuchungen und eine toxikologische Analyse des Urins der Versuchsperson mittels ultrahochauflösender, genauer Massenflüssigkeitschromatographie und Massenspektrometrie bestätigten das Vorhandensein von 3,4-Methylendioxypyrrolidinobutyrophenon, einem der neuen synthetischen Cathinone. Die Ausgangsdroge in der Urinprobe wurde von einem dominanten Metaboliten begleitet, der höchstwahrscheinlich eines der beiden möglichen Stereoisomere war, die durch Demethylenierung und anschließende O-Methylierung der Hydroxygruppe entstehen. Dies war die erste Bestätigung eines MDPBP-Missbrauchs in der Tschechischen Republik, untermauert durch die toxikologische Identifizierung von MDPBP und seinem dominanten Metaboliten im menschlichen Urin.