Vassiliki A Boumba, Theodore Vougiouklakis
Einfluss von Blutentnahmeröhrchen auf den fehlerhaften 1-Propanol-Nachweis und auf die forensische Ethanolanalyse
Ziel: Die vorliegende Studie soll die Bedeutung der Auswahl der richtigen Blutentnahmeröhrchen für den richtigen Verwendungszweck hervorheben, um fehlerhafte Ergebnisse zu vermeiden, insbesondere in Bezug auf forensische Alkoholanalysen. Einleitung: Forensische Alkoholanalysen im Blut lebender Personen werden in verschiedenen Situationen durchgeführt, z. B. beim Fahren unter Alkoholeinfluss, stehen normalerweise im Zusammenhang mit dem Konsum alkoholischer Getränke und führen häufig zum Nachweis von Ethanol und/oder Alkoholen mit Begleitstoffen. Alternativ können Ethanol und Begleitstoffe wie 1-Propanol insbesondere in Autopsieproben mikrobiell produziert werden. Methoden: In die Studie wurden 68 Blutproben lebender Personen aufgenommen, die alle in Verkehrsunfälle verwickelt waren und sich in verschiedenen Entnahmeröhrchen befanden. Flüchtige Stoffe wurden mit einer validierten HS-GC-FID-Methode nachgewiesen. Proben von normalem menschlichem Blut, angereichert mit Ethanol und/oder 1-Propanol, verteilt auf verschiedene Röhrchen, wurden als authentische Blutproben behandelt und analysiert, um die Eignung der Entnahmeröhrchen zu testen. Ergebnisse: Echte Blutproben, die in bestimmten Röhrchen mit Trenngel enthalten waren, wiesen hohe Konzentrationen von „1-Propanol“ auf. Es zeigte sich, dass das Trenngel eine Substanz freisetzte, die bei der Analyse durch HS-GC-FID bei 600 °C (Routinebedingungen) als „1-Propanol“ erkannt wurde. Das fehlerhafte „1-Propanol“ wurde bei der Analyse bei 580 °C vom echten 1-Propanol getrennt. Diskussion: Das Trenngel bestimmter Blutentnahmeröhrchen stellt eine Quelle präanalytischer Fehler dar, die zu fehlerhaften 1-Propanolkonzentrationen führen. Dies ist in forensischen Fällen ungünstig und kann die Interpretation des Ursprungs (exogen oder mikrobiell) des nachgewiesenen Ethanols erschweren.