Mohamed M. Abdel-Daim, Hanan JA Altawil, Mohamed A. Abdel-Rahman, Mohamed S. El-Naggar und Zakaria A. El-Khayat
Ziele: Obwohl viele Giftschlangen eine potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen, sind ihre Gifte reich an Wirkstoffen, von denen viele erst kürzlich identifiziert und als potenzielle Kandidaten für pharmakologische Therapiezwecke verwendet wurden. Ziel der vorliegenden Studie war die Bewertung der analgetischen, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Wirkung des Giftes der Ägyptischen Speikobra Naja nubiae.
Methoden: Das Gift von N. nubiae wurde in zwei Dosierungen (1/10 und 1/5 LD50) intraperitoneal injiziert. Die peripheren und zentralen analgetischen Wirkungen wurden anhand von durch Essigsäure induzierten Bauchkrümmungen bei Mäusen bzw. einem Schwanzimmersionstest bei Ratten untersucht. Um die fiebersenkende Wirkung der gleichen Dosierungen zu bestimmen, wurde bei Ratten ein durch Bierhefe induziertes Fieber festgestellt, während die entzündungshemmende Wirkung anhand von durch Carrageen induzierten Pfotenödemen bei Mäusen getestet wurde.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass N. nubiae-Gift eine signifikante analgetische Wirkung bei durch Essigsäure induzierter abdominaler Konstriktionsreaktion bei Mäusen und thermischer Nozizeption bei Ratten erzeugte. Darüber hinaus zeigte das Gift eine signifikante fiebersenkende Wirkung bei durch Hefe induziertem Fieber. Bei Pfotenödemen zeigte das Gift eine signifikante Wirkung mit einem maximalen Hemmungsgrad von 60,1 % bei beiden Dosen nach 5-stündiger Behandlung, was im Vergleich zum Standardmedikament Diclofenac-Natrium (38,6 %) wirksamer war. Histologisch induzierte das Gift eine mäßige Infiltration von Entzündungszellen in der Dermis der Pfote.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten auf eine mögliche analgetische, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung des Rohgiftes der Ägyptischen Speikobra hin.