Andrea Cripps, Scott C. Livingston, Jiang Yang, Carl Mattacola, Emily Van Meter, Patrick Kitzman und Patrick McKeon
Visuomotorische Verarbeitungsstörungen nach Gehirnerschütterungen bei Sportlern
Ziel: Durchführung einer Pilotstudie, um festzustellen, ob die visuell-motorische Verarbeitung bei Sportlern nach einer sportbedingten Gehirnerschütterung verändert ist . Forschungsdesign: Anhand einer longitudinalen, gematchten Kohorte wurden 7 gehirnerschütterte und 7 gematchte Kontrollpersonen untersucht. Interventionen: Alle Probanden absolvierten eine einfache visuell-motorische Verarbeitungsaufgabe (SVMP). Jeder Proband absolvierte 120 randomisierte Versuche. Die Probanden wurden gebeten, die Richtung der Bewegung anzugeben (links/rechts). 10 Tage nach dem ersten Test wurden wiederholte Tests durchgeführt. Wichtigste Ergebnismaße: Reaktionszeit (insgesamt, jede Gruppierung von 20 Versuchen, mehrdeutige und eindeutige Versuche rechts/links), Anzahl richtiger Antworten und Anzahl falscher Antworten. Eine ANOVA mit wiederholter Messung wurde durchgeführt, um Unterschiede zwischen den Gruppen (Gehirnerschütterung/Kontrolle) und Sitzungen (im Abstand von 10 Tagen) zu bestimmen. Ergebnisse: Bei Sportlern mit Gehirnerschütterung wurde eine signifikant verzögerte visuell-motorische Reaktionszeit im Vergleich zu Kontrollpersonen und zwischen den Testtagen festgestellt. Schlussfolgerungen: Die visuell-motorische Verarbeitung ist in den ersten 10 Tagen nach einer sportbedingten Gehirnerschütterung beeinträchtigt. Bei Sportlern mit Gehirnerschütterung zeigen sich zwischen den Testtagen funktionelle Unterschiede in der Leistung der SVMP-Aufgabe. Ein Sportler kann einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sein, wenn er mit einer beeinträchtigten Fähigkeit, schnell Entscheidungen bezüglich der Bewegungsrichtung zu treffen, wieder Sport treibt. Die visuell-motorische Verarbeitung sollte ein routinemäßiger Bestandteil der Beurteilung von Gehirnerschütterungen und der RTP-Entscheidungsfindung sein.