Der Standweitsprung (SBJ) ist ein weit verbreiteter Feldtest, um die Kraft des Unterkörpers von Athleten einzuschätzen. Die horizontale Sprungdistanz wird von den auf einer Startlinie platzierten Zehen bis zur Ferse des hintersten Fußes bei der Landung gemessen. Die Fußlänge wird dabei jedoch nicht berücksichtigt. Folglich kann ein längerer Fuß im Nachteil sein gegenüber einem kürzeren Fuß. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob die aktuelle feldbasierte Methode zur Beurteilung des SBJ geeignet ist, indem sie mit einer Bewegungserfassung im Labor verglichen wurde. Neun Teilnehmer absolvierten 3 SBJs. Die Sprungdistanz wurde mithilfe feldbasierter Messungen von Zehe zu Ferse (TH), Zehe zu Zehe (TT) und Ferse zu Ferse (HH) gemessen und mit einem Bewegungserfassungssystem verglichen. Ein Varianzanalysetest mit wiederholten Messungen ergab, dass sich Sprünge von TH signifikant von der Bewegungserfassung mithilfe der Verschiebung des Sprunggelenkzentrums (p < 0,001) und sowohl von der HH- als auch der TT-Methode (p < 0,001) unterschieden. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen HH und TT (p>0,05) oder zwischen TT und HH im Vergleich zur Bewegungserfassung (p>0,05). Eine Korrelation ergab, dass die Fußlänge signifikant mit der Größe des Messfehlers zusammenhing (R=0,962, p<0,001). Diese Ergebnisse legen nahe, dass SBJ am besten durchgeführt werden könnte, indem die Sprungweite zu Beginn und Ende des Tests vom gleichen Teil des Fußes aus gemessen wird.