Hamdi Chtourou, Omar Hammouda, Nizar Souissi und Anis Chaouachi
Zeitliche Spezifität des Trainings: Ein Update
Obwohl die täglichen Schwankungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit umfassend untersucht wurden, haben sich bisher nur wenige Studien mit der Auswirkung des Trainings zu einer bestimmten Tageszeit auf die sportliche Leistung und/oder die Wettkampfergebnisse befasst. Diese Leistungsschwankungen innerhalb eines Tages lassen darauf schließen, dass Sportler bei Wettkämpfen zu einer bestimmten Tageszeit besser abschneiden als zu anderen Zeiten. Im Allgemeinen sind die körperlichen Leistungen am Nachmittag/Abend (also zwischen 16:00 und 20:00 Uhr) besser als am Morgen, was darauf schließen lässt, dass Sportlern geraten wird, später am Tag zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen. Aufgrund einiger Faktoren, z. B. des Medienprogramms, werden Wettkämpfe jedoch zu unterschiedlichen Tageszeiten angesetzt. Um bei Wettkämpfen optimale Leistungen zu erzielen, ist es daher interessant, die Trainingszeit entsprechend der Wettkampfplanung anzupassen. In diesem Zusammenhang haben frühere Studien gezeigt, dass (i) regelmäßiges Training in den Morgenstunden die Unterschiede der sportlichen Leistung zwischen Morgen und Nachmittag verringern kann und (ii) regelmäßiges Training in den Nachmittagsstunden die Unterschiede der sportlichen Leistung zwischen Morgen und Nachmittag vergrößern kann. Praktische Empfehlungen: Wenn die Wettkampfzeit nicht bekannt ist oder Wettkämpfe zu unterschiedlichen Tageszeiten stattfinden (z. B. Judo: Ausscheidungskämpfe sind morgens und Finalkämpfe nachmittags geplant), sollte den Athleten geraten werden, morgens zu trainieren. Wenn die Wettkampfzeit jedoch bekannt ist, sollte den Athleten geraten werden, die Trainingszeiten auf die Wettkampfzeit abzustimmen.