Pedro Vieira Sarmet Moreira und Leandro Vinhas de Paula
Roundhouse-Kicks sind die am häufigsten verwendeten Techniken, um bei Taekwondo-Wettkämpfen Punkte zu erzielen. Ein tieferes Verständnis der kinesiologischen Aktionen, die während der Kick-Ausführung in dieser Sportart auftreten, ist jedoch eine mühsame Aufgabe, da in den veröffentlichten Studien zu diesem Thema nicht genügend Platz für die Interpretation der beschreibenden Informationen vorhanden ist. Folglich ist es möglicherweise nicht möglich, das in diesen Studien gewonnene Wissen von Fachleuten, die direkt mit dieser Sportart arbeiten, voll auszuschöpfen. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, eine detaillierte kinesiologische Beschreibung der Roundhouse-Kicks im Taekwondo zu erstellen. Dazu haben wir die kritische Interpretation einiger aktueller Studien zum Roundhouse-Kick (Bandal Chagui) verwendet. Aus didaktischen Gründen wurde diese Technik in mehrere Phasen und Unterphasen unterteilt, deren Mechanismen sequenziell miteinander verbunden sind. Es wurde beobachtet, dass die agonistischen Muskelaktionen normalerweise vor ihren jeweiligen mechanischen Ereignissen auftreten, was auf die Kombination zweier neuromechanischer Phänomene zurückzuführen ist: elektromechanische Verzögerung und bewegungsabhängiges Moment. Es wurde davon ausgegangen, dass die antagonistischen Aktionen schädliche Auswirkungen auf die Geschwindigkeit haben, aber eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Gelenks spielen. Es wurde der Schluss gezogen, dass Sportler zur Verbesserung der Trittleistung und zur Wahrung der Gelenksicherheit so trainieren sollten, dass die Aktivierungsspitzen, auch die Reflexe, der antagonistischen Muskeln für die Kniestreckung und die Hüftbeugung und -adduktion auf den letzten Teil der Technik (d. h. kurz vor dem Aufprallmoment) verschoben werden.