Elizabeth L. Shoenfelt, Andrew Mienaltowski und Reagan D. Brown
Emotionale Reaktionen und Bewältigungsstrategien einer interkollegialen Sportmannschaft auf einen beinahe zum Unfall führenden Reiseunfall: 15-monatige Längsschnitt-Fallstudie
Ziel: Sportteams reisen häufig mit dem Bus, und Unfälle kommen immer häufiger vor. Die meisten Überlebenden von Busunfällen benötigen keine klinische Behandlung; praktisch alle Studien über Unfallüberlebende konzentrieren sich jedoch nur auf diejenigen, die sich in klinischer Behandlung befinden. Ziel der vorliegenden Studie war es, die affektiven Veränderungen zu charakterisieren, die unmittelbar nach einem Reiseunfall auftraten, sowie die Entwicklung der Bewältigungstendenzen der Teammitglieder. Methoden: In einer 15-monatigen Längsschnittstudie untersuchten wir bei sieben Gelegenheiten die emotionalen Reaktionen von Mitgliedern eines interkollegialen Volleyballteams auf einen Beinahe-Busunfall sowie die von den Teammitgliedern selbst berichteten Bewältigungsstrategien. Ergebnisse: Die negativen Gefühle nahmen mit der Zeit ab, wobei der Rückgang zu Zeiten näher am Vorfall stärker war; die positiven Gefühle blieben während des 15-monatigen Zeitraums konstant. Es wurden verschiedene Bewältigungsstrategien verwendet. Die Akzeptanz wurde während der 15 Monate befürwortet. Andere Strategien wurden in den ersten Monaten stark befürwortet, nahmen jedoch ab, als die negativen Gefühle nachließen. Schlussfolgerungen: Reiseunfälle von Sportteams kommen immer häufiger vor. Das in der vorliegenden Studie untersuchte Team zeigte im Laufe der Zeit einen Rückgang negativer Emotionen und Veränderungen in seinen Bewältigungspräferenzen. Teams, die in Verkehrsunfälle verwickelt waren, können diese Ergebnisse hinsichtlich der zu erwartenden Zeiträume emotionaler Reaktionen und der Art effektiver Bewältigung aufschlussreich finden.