Gavin Stuart, Marino JS, Hubbard-Turner T und Thomas AC
Aufwärmen bereitet den Körper auf die Aktivität vor und minimiert das Verletzungsrisiko, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Die optimalen Parameter für ein Aufwärmen müssen jedoch noch definiert werden. Ziel dieser Studie war es, zu ermitteln, wie sich die Dauer eines dynamischen Aufwärmens (5 vs. 10 Minuten) auf die vertikale Sprunghöhe und die Muskelkraft auswirkt. Zwölf gesunde Erwachsene (n=6 Frauen, Alter: 21,5 ± 3,4 Jahre; Größe: 1,6 ± 0,1 m, Gewicht: 58,2 ± 10,4 kg; n=6 Männer, Alter: 23,0 ± 0,9 Jahre, Größe: 1,8 ± 0,1 m, Gewicht: 91,0 ± 13,4 kg) absolvierten 3 Sitzungen: das Basistraining und das dynamische Aufwärmen, jeweils im Abstand von 1 Woche. Die Reihenfolge des Aufwärmens wurde randomisiert. Die Tests zu Beginn und nach dem Aufwärmen umfassten eine Bewertung des vertikalen Sprungs und der Kraft von Quadrizeps und Oberschenkelmuskulatur (normalisiert auf das Körpergewicht). Das kurze Aufwärmen bestand aus dynamischen Dehnübungen und einem plyometrischen Zirkeltraining über 5 Minuten. Das lange Aufwärmen war identisch mit dem kurzen, dauerte jedoch 10 Minuten. Herzfrequenz und Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung wurden vor und nach jedem Aufwärmen aufgezeichnet. Wiederholte ANCOVA-Messungen mit Geschlecht als Kovariate ermittelten Unterschiede beim vertikalen Sprung und bei der normalisierten Muskelkraft im Zeitverlauf. Die Herzfrequenz wurde mithilfe wiederholter ANOVA-Messungen analysiert, und Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests untersuchten die Änderungen in der Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung im Zeitverlauf. Männer sprangen höher als Frauen (P < 0,001); die vertikale Sprunghöhe unterschied sich jedoch nicht zwischen den Protokollen (P = 0,082). Männer hatten zu Beginn stärkere Quadrizeps als Frauen (P = 0,017), allerdings nicht nach dem kurzen (P = 0,091) oder langen (P = 0,729) Protokoll. Die Quadrizepsstärke war zu Beginn größer (P < 0,001), Die Herzfrequenz (P<0,001) und die Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung (P=0,002) waren nach beiden Aufwärmübungen höher als im Ausgangszustand. Das Aufwärmen verbesserte die Leistung beim Hochsprung nicht. Die Quadrizepsstärke begann nachzulassen; daher sollte bei der Gestaltung eines dynamischen Aufwärmens darauf geachtet werden, die Leistung bei der nachfolgenden Aktivität nicht zu beeinträchtigen.