Mohamed Yahia*, Sami Nimer Ghazal und Ayman Azoz
Hintergrund: Bei einem Patienten mit einem anterioren ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI) zeigt sich häufig eine ST-Strecken-Senkung (STD) in den inferioren Ableitungen (II, III und aVF). Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung von STD in den frühen Stadien eines akuten anterioren MI zu bestimmen und mithilfe der Speckle-Tracking-Echokardiographie zu ermitteln, ob sie eine entfernte Ischämie darstellen oder einen elektrischen Mechanismus widerspiegeln.
Methoden: Fünfzig Patienten mit akutem anteriorem STEMI wurden in diese prospektive Studie aufgenommen. Die Patienten wurden in zwei Gruppen mit jeweils 25 Patienten eingeteilt. Gruppe 1 umfasste Patienten mit STD in den inferioren Ableitungen und Gruppe 2 umfasste Patienten ohne STD. Alle Patienten wurden mit einem standardmäßigen 12-Kanal-Elektrokardiogramm (EKG), zweidimensionaler Echokardiographie, Speckle-Tracking-Echokardiographie und Koronarangiographie untersucht.
Ergebnisse: Die durchschnittliche globale longitudinale Spitzensystolische Dehnung (Avg_GLPS%) betrug -9,8 ± 2,4 % in Gruppe 1 gegenüber -10,7 ± 2,3 in Gruppe 2 (p=0,188). Die longitudinalen Dehnungen der basalen inferioren Segmente betrugen -13,6 ± 2,8 % in Gruppe 1 gegenüber -15,8 ± 3,7 % in Gruppe 2 (p=0,026), und die longitudinalen Dehnungen der mittleren inferioren Segmente betrugen -13 ± 3,2 in Gruppe 1 gegenüber -15,1 ± 2,7 % in Gruppe 2 (p=0,019). In Gruppe 1 traten Mehrgefäßerkrankungen, Stenose der rechten Koronararterie (RCA) und der linken zirkumflexen Koronararterie (LCX) häufiger auf als in Gruppe 2.
Schlussfolgerung: Diese Studie unterstützt die Annahme, dass eine inferiore STD in einem EKG während eines akuten anterioren STEMI ein Zeichen einer Ischämie ist, die oft die rechte Koronararterie betrifft.