David Bleetman, Steven Law und Dumbor Ngaage
Die prognostische Bedeutung erhöhter Troponinwerte bei Patienten mit normaler Koronararterie, die sich einer Operation wegen einer Aortenklappenstenose unterziehen
Ziel: Der Ausgang eines Aortenklappenersatzes (AVR) bei Patienten ohne okklusive Koronararterienerkrankung, die mit erhöhtem präoperativem Troponin vorstellig werden, ist unklar. Wir untersuchten daher die operative Mortalität und Morbidität bei dieser Untergruppe von Patienten, die sich einer dringenden Operation wegen einer Aortenstenose unterziehen.
Methoden: Aus einem Pool von 595 AVR-Patienten in der Datenbank unserer Einrichtung von Juli 2007 bis Juli 2013 haben wir die Aufzeichnungen aller Patienten überprüft, die sich einer dringenden Operation wegen einer Aortenstenose unterzogen hatten (n = 57) und diejenigen mit erhöhtem präoperativem Troponin (n = 16) identifiziert. Wir haben die beobachtete operative Mortalität und die Hauptmorbiditätsraten zwischen Patienten mit erhöhten präoperativen Troponinwerten (Gruppe I) und Patienten mit normalen Troponinwerten (Gruppe II) sowie mit ihren prognostizierten Ergebnissen verglichen.
Ergebnisse: Die Ausgangs- und Operationsmerkmale der beiden Gruppen waren vergleichbar. Es gab eine Tendenz zu einer höheren operativen Mortalität bei den Patienten der Gruppe I (18,8 % gegenüber 7,3 % bei Gruppe II, P=0,07). Während die beobachtete operative Mortalität bei Gruppe I die vorhergesagte deutlich übertraf (18,8 % gegenüber 12,5 %, P=0,05), war sie bei Gruppe II etwas niedriger als die vorhergesagte operative Mortalität (7,3 % gegenüber 9,3 %, P=0,63). Andererseits lag die beobachtete Mortalität bei den elektiven Patienten deutlich unter der vorhergesagten.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Aortenstenose und erhöhtem präoperativem Troponin, die sich einer dringenden AVR unterziehen, besteht möglicherweise ein höheres Risiko einer operativen Mortalität als vom EuroScore vorhergesagt. Weitere Studien in dieser Hochrisikogruppe sind erforderlich.