Giovanni Ciccarelli, Chiara D'Amico, Mattia Izzo, Giovanni Cimmino, Alberto Morello und Paolo Golino
Ziele: Bei Patienten mit Vorhofflimmern (AF) und Indikation zur dualen Plättchenhemmung (DAPT) bei akutem Koronarsyndrom (ACS) wird eine Dreifachtherapie empfohlen. Allerdings ist diese Frage noch weitgehend umstritten. Der perkutane Verschluss des linken Vorhofohrs (LAA) kann bei dieser Patientengruppe einen alternativen Therapieansatz darstellen, da er zu einer Verringerung der Blutungshäufigkeit führen könnte. Aufgrund fehlender klinischer Nachweise stellt dieser Ansatz jedoch nicht die Goldstandardbehandlung für diese Patienten dar. Ziel dieser Studie ist es, die Sicherheit des perkutanen LAA-Verschlusses bei Patienten mit Vorhofflimmern und Indikation einer gleichzeitigen DAPT bei ACS zu bewerten. Methoden und Ergebnisse: 15 Patienten mit Vorhofflimmern und Indikationen für Antikoagulanzien und DAPT nach ACS unterzogen sich zwischen Oktober 2014 und Mai 2016 einer LAA-Okklusion mit Amplatzer Cardiac Plug (ACP) oder Amulet ACP (St. Jude). Bei 14/15 Patienten war der Eingriff erfolgreich, während bei einem Patienten vor der transseptalen Punktion ein klinisch nicht relevanter Perikarderguss ohne Implantation des Geräts registriert wurde. Es wurden keine periprozeduralen Todesfälle, schweren Blutungen und Dislokationen oder Thromben des Geräts registriert. Während einer medianen Nachbeobachtung von 182 Tagen (Interquartilbereich [IQR]: 169 bis 183 Tage) wurden eine periprozedurale leichte Blutung und zwei nicht kardiovaskuläre Todesfälle beschrieben. Schlussfolgerungen: Die LAA-Okklusion stellt ein relativ sicheres Verfahren für Patienten mit Vorhofflimmern und der Notwendigkeit einer DAPT aufgrund von ACS dar. Es sollten randomisierte Studien durchgeführt werden, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Verfahrens in diesem klinischen Umfeld zu bewerten.