Fabrizio Ugo, Mario Iannaccone, Fabrizio D'Ascenzo, Ovidio De Filippo, Dario Celentani, Davide Lazzeroni, Luca Moderato, Francesco Saggese, Silvia Mazzilli, Nicola Gaibazzi, Claudio Moretti, Diego Ardissino, Fiorenzo Gaita und Paolo Coruzzi
Einleitung: Depressionen und Angstzustände sind bei Patienten mit Takotsubo-Kardiomyopathie (TTC) und akutem Koronarsyndrom (ACS) häufig, obwohl die Unterschiede in der Prävalenz und ihr potenzieller Zusammenhang mit dem Ausbruch einer Herzerkrankung noch beschrieben werden müssen. Methode und Ergebnisse: 41 aufeinanderfolgende weibliche Patienten mit der Diagnose TTC wurden prospektiv aufgenommen und im Verhältnis 1:2 mit 82 aufeinanderfolgenden Patienten gleichen Alters und Geschlechts mit ACS als Kontrollgruppe verglichen. Die Prävalenz psychischer Störungen war bei TTC-Patienten signifikant höher als bei ACS (49 % vs. 26 % p=0,01). In der Untergruppe mit psychischen Erkrankungen litten Patienten mit TTC häufiger unter Angstzuständen, während Patienten mit ACS häufiger von Depressionen betroffen waren (80 % vs. 38 % und 15 % vs. 48 %, p=0,02). Bei der multiplen Regressionsanalyse war TTC ein unabhängiger Prädiktor für psychiatrische Störungen (HR 1,28 CI 1,1-1,5, p<0,01). Schlussfolgerung: In einer Kohorte älterer Frauen mit TTC ist die Prävalenz psychischer Erkrankungen höher und weist im Vergleich zu einer entsprechenden ACS-Kohorte entgegengesetzte klinische Merkmale auf (ängstlich vs. depressiv).