Mirjam Keßler, Julia Seeger, Jochen Wöhrle, Wolfgang Rottbauer und Sinisa Markovic*
Ziel: Der MitraClip® NT (MC-NT) als aktualisierte Version soll durch technische Verbesserungen des Einführsystems und des Clipmaterials eine verbesserte Manövrierbarkeit des Führungskatheters und eine effizientere Erfassung des Klappensegels ermöglichen. Wir bewerten die Verfahrensergebnisse und die klinischen Ergebnisse nach 12 Monaten des neuen MC-NT-Geräts und vergleichen sie mit dem vorherigen MitraClip® MC.
Methoden: Wir analysierten eine Gesamtpopulation von 231 Patienten aus unserem Ulm-Transkatheter-Mitralklappenreparaturregister. Um Unterschiede in den Basismerkmalen auszugleichen, wurde ein Propensity-Score-Matching durchgeführt (N=142). 30-Tage-Endpunkte wurden in Übereinstimmung mit dem Mitral Valve Academic Research Consortium (MVARC) analysiert. Für beide Geräte wurden 12-monatige klinische Ergebnisse (MACCE, Mortalität und Wiedereinweisung wegen Herzinsuffizienz) ausgewertet.
Ergebnisse: Der akute technische Erfolg wurde mit beiden Gerätegruppen in 100 % erreicht. Gerät, Verfahren und Durchleuchtungszeit waren in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Die Sterblichkeit im Krankenhaus betrug 2,8 % in der MC-NT-Gruppe und 4,2 % in der MC-Gruppe (p=0,65). Nach 30 Tagen wurde eine Ablösung eines einzelnen Segelclips in 2,8 % der MC-NT-Gruppe gegenüber 1,4 % beobachtet (p=0,56). Die Mitralklappeninsuffizienz wurde in beiden Behandlungsgruppen im gleichen Maße reduziert (1,6 ± 0,6 vs. 1,6 ± 0,5 in der MC-NT-Gruppe, p=0,57) mit vergleichbaren Raten wiederkehrender mittelschwerer bis schwerer Mitralklappeninsuffizienz nach 30 Tagen und während der 12-monatigen Nachbeobachtung. Die klinischen Ergebnisse bis zu 12 Monate und die Verbesserung der Funktionsklasse der New York Heart Association waren in beiden Gerätegruppen vergleichbar (3,1 ± 0,7 bis 2,1 ± 0,9 vs. 3,2 ± 0,6 bis 2,1 ± 0,9, p=0,75).
Schlussfolgerung: Der neue MitraClip® NT stellt als aktualisierte Version ein wirksames und sicheres Gerät dar, konnte jedoch insgesamt keine Überlegenheit im Vergleich zum ursprünglichen MitraClip® in Bezug auf die Verfahrens- und klinischen Ergebnisse beweisen.