Chad A. Grotegut, Cary C. Ward, Margaret G. Jamison und Andra H. James
Vorerkrankungen bei schwangeren Frauen mit Kardiomyopathie
Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, Erkrankungen und geburtshilfliche Komplikationen zu identifizieren, die mit allen Formen von Kardiomyopathie in der Schwangerschaft in Zusammenhang stehen. Studiendesign: Die landesweite stationäre Stichprobe (Nationwide Inpatient Sample, NIS) für die Jahre 2000–2007 wurde nach allen schwangerschaftsbedingten Entlassungen abgefragt. Die ICD-9-Codes für Kardiomyopathie wurden zur Identifizierung der Fälle verwendet und mit Frauen ohne Kardiomyopathie verglichen. Ergebnisse: Im 8-Jahreszeitraum 2000–2007 gab es 36.930 Aufzeichnungen mit der Diagnose einer Kardiomyopathie in der Schwangerschaft, was einer Rate von 0,98 pro 1.000 schwangerschaftsbedingten Entlassungen entspricht. Bei einer Aufnahme zur Entbindung zeigte eine multivariable logistische Regression, dass chronischer Bluthochdruck und eine vorbestehende Herzerkrankung die Vorerkrankungen waren, die eine Kardiomyopathie am besten vorhersagten (OR 2,9, 95 % KI 2,6, 3,3 für Bluthochdruck, OR 71,3, 95 % KI 62,2 und 81,8 für vorbestehende Herzerkrankung). Kardiale und pulmonale Ereignisse, die während eines Krankenhausaufenthalts während der Entbindung auftraten, waren die beiden Arten von akuten Ereignissen, die am stärksten mit einer Kardiomyopathie in der Schwangerschaft in Verbindung gebracht wurden (OR 34,7, 95 % KI 28,8, 41,9 für kardiale Ereignisse und OR 29,4, 95 % KI 25,1, 34,4 für pulmonale Ereignisse). Schlussfolgerungen: Frauen mit vorbestehenden Herzerkrankungen und Bluthochdruck haben ein deutlich erhöhtes Risiko, während der Schwangerschaft eine Kardiomyopathie zu entwickeln. Bluthochdruck ist ein potenziell veränderbarer Risikofaktor, der letztendlich das Risiko einer Kardiomyopathie in der Schwangerschaft senken kann.