Diego Novelli, Buchalla M, Cury MBB, Negrão RR, Junior JB, Fernandes HT, Marchioni ALG, Filho IJZ * und Ramirez AVG
Ziel: Koronare Herzkrankheiten führen zu höherer Morbidität, Mortalität und höheren medizinischen Kosten als jede andere Krankheit in den Industrieländern. Die Verbesserung der nichtinvasiven Erkennung koronarer Herzkrankheiten ist nach wie vor ein aktuelles Problem. Ziel dieser Studie war es, die Qualität der nichtinvasiven Diagnostik koronarer Herzkrankheiten mithilfe statistischer Technologien der EKG-Signalverarbeitung zu verbessern, um den Grad der Myokardischämie und der Koronararterienläsion quantitativ zu bewerten.
Methoden und Ergebnisse: Das vierminütige 12-Kanal-Elektrokardiogramm wurde für die statistische Technologie der EKG-Signalverarbeitung verwendet, um 200 PQRST-Komplexe zu erhalten. Es ermöglichte die Berechnung des L-Kriteriums aus dem Verhältnis der Standardabweichung zum Durchschnittswert von 200 T-Wellen-Zeiten und des G-Kriteriums aus dem Verhältnis der Standardabweichung zum Durchschnittswert von 200 T-Wellen-Amplituden in allen 12 Kanälen. Die L- und G-Kriterien wurden verglichen, indem der Maximalwert in einem Kanal zum Minimalwert in einem anderen Kanal ins Verhältnis gesetzt wurde, um die L- und G-Kriterien zweiter Ordnung zu erhalten. 139 Patienten mit Verdacht auf eine Koronararterienerkrankung unterzogen sich einer elektiven Koronarangiographie und wurden nach den G- und L-Kriterien untersucht. Bei den Patienten mit Koronarangiographie wiesen die Werte des L-Kriteriums zweiter Ordnung eine starke positive Korrelation mit dem Wert der Koronararterienläsion auf (Korrelationsfaktor r = +0,894). Die Werte des G-Kriteriums spiegeln quantitativ den Schweregrad der klinischen Präsentation wider und bestätigen die Funktionsklassen.
Schlussfolgerungen: Die angebotene statistische Technologie zur quantitativen Bewertung von Parametern der elektrokardiographischen Kurve ermöglicht eine indirekte Bewertung des koronaren Blutflusses und des Ausmaßes des ischämischen Prozesses, unabhängig vom Vorhandensein von Risikofaktoren und der klinischen Präsentation. Die Lokalisierung des maximalen ischämischen Prozesses anhand der entsprechenden Ableitungen kann bei der Auswahl der Priorität der Stentimplantation hilfreich sein.