Hany Awadalla*, Yaser ElKashlan und Adel El-Etribi
Hintergrund und Begründung : Frühere Daten haben gezeigt, dass die regionale Fettverteilung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines ungünstigen metabolischen und kardiovaskulären Risikoprofils spielt. Die epikardiale Fettmasse spiegelt das intraabdominale viszerale Fett wider, steht in Zusammenhang mit
der Masse des linken Ventrikels und anderen Merkmalen des metabolischen Syndroms wie den Konzentrationen von LDL-Cholesterin, Nüchterninsulin und Adiponektin sowie dem arteriellen Blutdruck.
Ziel der Studie: Untersuchung der Beziehung zwischen perikoronarem epikardialen Fettgewebe (EAT) und Koronararterienverkalkung und Arteriosklerose bei ägyptischen Frauen nach der Menopause.
Patienten und Methoden: An der Studie nahmen 100 Frauen nach der Menopause mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit teil. Die Menge an EAT um den linken Hauptstamm und die drei Hauptkoronararterien wurde in axialen Schnitten mit der deutlichsten EAT-Schicht quantifiziert.
Die Menge an Kalzium in den Koronararterien wurde mithilfe einer Mehrdetektor-Computertomographie (MDCT) quantifiziert. Dabei kam eine spezielle Software zur Kalziumbewertung zum Einsatz, die auf dem Agatston-Score basiert. Der Schweregrad der koronaren Herzkrankheit wurde anhand der Anzahl
der betroffenen Gefäße und des Schweregrads der Koronarstenose mithilfe der Multiplaner-Reformierungstechnik (MPR) beurteilt.
Ergebnisse: Sechzig Patienten hatten eine nachgewiesene koronare Herzkrankheit (KHK) von unterschiedlicher Schwere (Gruppe I), während vierzig Patienten normale Koronararterien aufwiesen (Gruppe II). Die mittlere Dicke des epikardialen Fettgewebes (EAT) ± SD (in Millimetern) für die gesamte Untersuchungskohorte an verschiedenen
Stellen der Koronararterien war wie folgt: Linke Hauptarterie (LM-EAT) 12,95 ± 7,86 mm, linke anteriore absteigende Arterie (LAD-EAT) 8,2 ± 2,3 mm, linke Zirkumflexarterie (LCX-EAT) 7,4 ± 2; und rechte Koronararterie (RCAEAT) 8,5 ± 1,9. Es wurden statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen I und II in Bezug auf LM-EAT beobachtet: LAD-EAT; LCXEAT; und RCA-EAT (15,7 ± 8,5 gegenüber 9,11 ± 1,72, p=0,006; 9,1 ± 2 gegenüber 6,88 ± 1,98, p=0,001; 8,27 ± 1,72 gegenüber 6,19 ± 1,79, p=0,004; bzw. 9,23 ± 1,65 gegenüber 7,5 ± 1,9, p=0,005).
Statistisch signifikante Unterschiede bei LM-EAT: LAD-EAT; LCXEAT; und RCA-EAT-Werte wurden zwischen Patienten mit einem Koronarkalk-Score (CAC) unter 400 Hounsfield-Einheiten (HU) und jenen mit einem CAC-Score von 400 HU oder mehr beobachtet (8,99 ± 5,99 versus 13,15 ± 1,94, p=0,001; 8,7 ± 2,1 versus 10,4 ± 2,6, p=0,003, 7,6 ± 1,8 versus 8,9 ± 2,2, p=0,005, und 8,02 ± 1,6 versus 9,48 ± 1,95, p=0,008).
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigte eine signifikante Korrelation zwischen perikoronarem epikardialen Fettgewebe und Koronararterienverkalkung sowie Arteriosklerose.