Shachaf Shiber-Ofer, Zipora Shohat und Alon Grossman
Hintergrund: Die klinischen und Labormerkmale von Personen, die mit hypertensiver Dringlichkeit (HU) in die Notaufnahme eingeliefert werden, sind nicht gut beschrieben. Methoden: In einer retrospektiven Studie zur Aktenuntersuchung wurden 150 aufeinanderfolgende Patienten, die mit HU (systolischer Blutdruck >180 mmHg oder diastolischer Blutdruck >110 mmHg ohne Anzeichen einer Endorganbeteiligung) in die Notaufnahme eines Zentrums der tertiären Versorgung eingeliefert wurden, mit 150 Patienten mit normalem Blutdruck verglichen, die in der chirurgischen Abteilung derselben Notaufnahme untersucht wurden. Demografische Variablen, Komorbiditäten und Laborwerte wurden zwischen den beiden Gruppen verglichen. Ergebnisse: HU-Patienten waren älter (66 ± 16,1 Jahre vs. 61,7 ± 19 Jahre, p=0,04), hatten eine höhere Prävalenz von Bluthochdruck (90 % vs. 64 %, p=0,001), wurden mit mehr blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt (1,9 ± 1,4 vs. 1 ± 1,3, p=0,001) und hatten eine höhere Prävalenz von chronischer Nierenerkrankung (10,6 % vs. 4 % p=0,044). Die Laborbefunde waren bei HU und normotensiven Personen ähnlich, mit Ausnahme von EGFR (82,40+27,76 mg/dl vs. 89,36+24,80 mg/dl, p=0,02) und CPK (124,93+93,73 mg/dl vs. 165,43+137,42 mg/dl, p=0,003). Schlussfolgerungen: HU in einer Notaufnahme kommt häufiger bei älteren, hypertensiven Personen vor, insbesondere bei Personen mit chronischer Nierenerkrankung.