Carlo Rostagno, Alessandro Cartei, Roberto Buzzi und Gennaro Santoro
Die Aortenballonvalvuloplastie ist nach wie vor eine wertvolle Option für Hochrisikopatienten mit schwerer Aortenstenose vor der Operation einer Hüftfraktur
Eine frühzeitige Behandlung von Hüftfrakturen bei älteren Menschen soll die langfristige Überlebensrate erhöhen und die funktionelle Genesung fördern. Komorbiditäten sind in dieser Bevölkerungsgruppe häufig und können das Überleben nach der Operation negativ beeinflussen. Bei 5–10 % der Patienten mit Hüftfrakturen wurde eine schwere Aortenstenose festgestellt. Patienten mit niedriger linksventrikulärer Ejektionsfraktion und Patienten mit anderen schweren Komorbiditäten unterliegen einem besonders hohen Risiko, wenn sie sich einem größeren nicht-kardialen chirurgischen Eingriff unterziehen müssen. Bei Hüftoperationen aufgrund einer Aortenstenose kann ein hohes Blutungsrisiko, 9 a, mit einem schweren Zustand geringer Leistung verbunden sein. Bei Patienten, die dringend einen größeren nicht-kardialen chirurgischen Eingriff benötigen, kann eine Ballon-Aortenvalvuloplastie die Drucküberlastung und das perioperative Risiko senken. Der Eingriff wird in den aktuellen ESC-Leitlinien (Empfehlungsklasse IIb) empfohlen, nicht jedoch in den AHA/ACC-Leitlinien. Die beiden Fälle einer hochriskanten schweren Aortenstenose, die mit einer Aortenballonvalvuloplastie behandelt wurden und bei denen anschließend eine Hüftoperation ohne Komplikationen durchgeführt wurde, weisen darauf hin, dass die Aortenklappenballonvalvuloplastie bei ausgewählten Patienten immer noch sinnvoll sein kann.