Armin Newby
Myokardverletzungen kommen bei Patienten ohne akutes Koronarsyndrom häufig vor und weltweite Empfehlungen legen nahe, Patienten mit einem Myokardinfarkt nach der Ursache zu kategorisieren. Dabei wird zwischen Patienten unterschieden, die einen Myokardinfarkt aufgrund einer Plaqueruptur (Typ 1) erleiden, und solchen, bei denen aufgrund anderer akuter Erkrankungen ein myokardiales Ungleichgewicht zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf (Typ 2) vorliegt. Akute oder chronische Myokardschäden beziehen sich auf Patienten, die eine Myokardnekrose, aber keine Symptome oder Hinweise auf eine Myokardischämie aufweisen. Da die Diagnosekriterien für einen Myokardinfarkt Typ 2 sehr unterschiedliche Erscheinungsformen umfassen und die Folgen der Diagnose unbekannt sind, hat sich diese Kategorisierung in der Praxis nicht durchgesetzt. Myokardschäden und Myokardinfarkte Typ 2 hingegen sind häufig und betreffen mehr als ein Drittel aller Krankenhauspatienten. Die kurz- und langfristigen Folgen dieser Patienten sind verheerend: Zwei Drittel von ihnen sterben innerhalb von fünf Jahren. Die Klassifizierung von Herzinfarktpatienten ändert sich noch immer, und es wird erwartet, dass künftige Richtlinien die Bedeutung der Erkennung koronarer Herzkrankheiten bei Typ-2-MI betonen werden. Kliniker sollten untersuchen, ob koronare Herzkrankheiten bei Herzinfarkten eine Rolle spielen, da einige Patienten von zusätzlicher Forschung und gezielter Sekundärprävention profitieren werden.