Mengistu Fentahun Mekureyaw
Letale Nekrose bei Mais: ein neues Problem für die Maisproduktion in Ostafrika
Mais ist für über 70 Millionen Menschen in Afrika ein Grundnahrungsmittel und wird überwiegend von Kleinbauernfamilien angebaut und direkt konsumiert. Die Letale Nekrotische Maiskrankheit (MLND) ist eine neue Krankheit in Ostafrika, die erstmals 2011 in Kenia gemeldet wurde und sich dann nach Tansania, Uganda, Ruanda und Äthiopien ausbreitete. Die Krankheit wird durch das Maize Chlorotic Mottle Virus (MCMV) in Kombination mit Viren der Gattung Potyvirus verursacht, zumeist durch das Sugarcane Mosaic Virus (SCMV), das Wheat Streak Mosaic Virus (WSMV) oder das Maize Dwarf Mosaic Virus (MDMV). Die Koinfektion führt zu starken bis vollständigen Ertragsverlusten. Die Krankheit verursacht Symptome, die von Blattfleckenbildung und missgebildeten Kolben bis hin zum vorzeitigen Absterben der Pflanzen reichen. MLND entsteht durch eine synergistische Koinfektion durch das Sugarcane Mosaic Virus und das Maize Chlorotic Mottle Virus. Die Diagnose von MLND anhand von Symptomen ist angeblich unwirksam, da Symptome wie Wachstumsverzögerung und Chlorose Nährstoffmängeln oder Maismosaik ähneln. Die Erkennung und Charakterisierung von MLND-verursachenden Viren erfolgte durch Techniken wie Enzymimmunoassay (ELISA), Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Sequenzierung der nächsten Generation. In Ostafrika wurde relativ wenig Arbeit in die Identifizierung und Charakterisierung von MLND-verursachenden Viren gesteckt. Die Krankheit kann durch die Verwendung von zertifiziertem Saatgut, Hygiene, Quarantäne, Fruchtwechsel, die Verwendung resistenter/toleranter Maissorten und andere Anbaumethoden eingedämmt werden. Die Verwendung resistenter Maissorten gilt als die zuverlässigste, umweltfreundlichste, effektivste und wirtschaftlichste Methode zur Bekämpfung von MLND.