Mario Dolera, Luca Malfassi, Massimo Sala, Silvia Marcarini, Giovanni Mazza, Nancy Carrara, Sara Finesso und Simone Pavesi
Ziel: Beurteilung des Zeitpunkts der Magnetresonanztomographie (MRT)-Befunde spontaner pyogener Wirbelsäuleninfektionen bei Hunden.
Methode: Diese retrospektive Beobachtungsstudie umfasste 61 Hunde, die aufgrund einer Wirbelsäuleninfektion (48 Fälle von Diskospondylitis, 10 Fälle von paravertebralem Abszess oder Phlegmone, 3 Fälle von epiduralem Abszess oder Phlegmone) einer MRT unterzogen wurden. Die Infektion wurde bakteriologisch, zytologisch oder histopathologisch bestätigt. Zu den gesammelten Daten gehörten der Infektionsort, die Art der Läsion, der Grad der neurologischen Funktionsstörung, das Intervall zwischen dem Auftreten der Symptome und der MRT-Untersuchung sowie die Merkmale der Wirbelkörper, Bandscheiben, dorsalen Arthrosengelenke, des Wirbelkanals und der paravertebralen Weichteile.
Ergebnisse: Die Häufigkeit von Wirbelsäuleninfektionen an den verschiedenen Stellen war sehr unterschiedlich. Das Vorhandensein und die Art der mit Diskospondylitis verbundenen Wirbel- und Bandscheibenveränderungen unterschieden sich signifikant je nach der Zeitspanne zwischen dem ersten Auftreten der Symptome und der Untersuchung. Alle Patienten, die innerhalb von 5 Tagen nach Auftreten der Symptome untersucht wurden, zeigten eine mit der Kontrastmittelaufnahme der betroffenen Bandscheiben verbundene Verringerung der Dicke sowie eine Hyperintensität des Wirbelsignals in T2-gewichteten Sequenzen in Verbindung mit Bereichen somatischer Kontrastmittelanreicherung. Das Ausmaß der Kontrastanreicherung war in fettunterdrückten Sequenzen größer.
Schlussfolgerungen: Die MRT-Befunde spontaner Wirbelsäuleninfektionen sind sehr charakteristisch. Die Veränderungen variieren mit der Zeit und die MRT ermöglicht eine frühzeitige Erkennung innerhalb von 5 Tagen nach Auftreten der Symptome. Bei Verdacht auf eine Wirbelsäuleninfektion ist die MRT anderen Diagnoseverfahren vorzuziehen.