Adam Ibrahim Alamin, Adil Salim Elsheikh
Ziel: Untersuchung der wahrscheinlichen luteolytischen Wirkung von Rizinusbohnen bei Schafen und Ermittlung des wirksamen Teils der Bohnen.
Methoden: In Experiment I wurde der Östruszyklus von 30 Wüstenschafen mit 2 intramuskulären Injektionen von 125 μg PGF2 α im Abstand von 9 Tagen synchronisiert. Dann wurden die Schafe in 3 Gruppen unterteilt: A, B und C (je 10 Schafe). Jedes Schaf in Gruppe A erhielt am 9. Tag des Östruszyklus (T1) 2-4 g ganze Rizinusbohnen und jedes Schaf in Gruppe B 6-8 g (T2). Gruppe C wurde ihrem natürlichen Zyklus überlassen, um als Kontrolle zu dienen. Experiment II untersuchte den wirksamen Anteil der Rizinusbohnen. Die Samenschalen (Außenschalen) von 8 g Rizinusbohnen wurden entfernt und vom geschälten Teil getrennt. Dann wurden 10 zyklische Schafe in 2 Gruppen aufgeteilt. Gruppe I (n=5) erhielt die geschälten Rizinusbohnen und Gruppe II (n=5) die Samenschalen der Rizinusbohnen.
Ergebnisse: Bei einer signifikanten Anzahl (p<0,001) der behandelten Schafe im Versuch I kam es 3 Tage nach der Behandlung zu Östrus, und ihr Serum-Progesteronspiegel sank am 12. Tag signifikant (p<0,001) (0,63 ± 0,07 ng/ml) im Vergleich zu dem der Kontrolltiere (2,63 ± 0,04 ng/ml). Im Versuch II kamen 72 Stunden nach der Behandlung 3 der 5 mit den Samenschalen der Rizinusbohnen behandelten Schafe zu Östrus, und ihr mittlerer Serum-Progesteronspiegel betrug 0,06 ± 0,01 ng/ml; während die mit den geschälten Bohnen behandelten Schafe keinerlei Anzeichen von Östrus zeigten.
Schlussfolgerung: Rizinusbohnen wirken bei Schafen luteolytisch und die wahrscheinlich luteolytische Substanz ist in den Samenschalen vorhanden. Rizinusbohnen und/oder ihre Samenschalen können daher als Verhütungsmittel, Abtreibungsmittel oder zur Brunstsynchronisierung eingesetzt werden.