Sonel Patel, Nandini Hayes und Maria Teresa Esposito
Der humane epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2/ErbB-2) ist eine Rezeptortyrosinkinase, die an Zellwachstum und -differenzierung beteiligt ist und bei etwa 15 bis 30 % aller Brustkrebserkrankungen überexprimiert ist. Trastuzumab ist ein monoklonaler Anti-HER2-Antikörper, der die Überlebensrate von Patientinnen mit frühem und metastasiertem Brustkrebs (BC) deutlich verbessert hat. Allerdings entwickeln 65 % der Patientinnen primäre und sekundäre Resistenzen. Dieser Artikel untersucht bestehende und neu entstehende Kombinationstherapien für HER2-positiven Brustkrebs und beleuchtet den Erfolg von Trastuzumab in Kombination mit einem anderen monoklonalen Antikörper, Pertuzumab, und den niedermolekularen Tyrosinkinasehemmern Lapatinib und Neratinib. Neuere Studien haben gezeigt, dass die Kombination von Trastuzumab, Pertuzumab und Lapatinib die 3-Jahres-Gesamtüberlebensrate bei Patientinnen mit metastasiertem BC von 90 % auf 95 % erhöht. Die EPHOS-B-Studie hat eine bemerkenswerte Schrumpfung des Tumors gezeigt, wenn Lapatinib vor der Operation und Chemotherapie eingesetzt wird. Trotz dieses Erfolgs wurde Pertuzumab gerade erst für den Einsatz im britischen National Health Service (NHS) zugelassen, während Pertuzuamb, Lapatinib und Neratinib bereits seit einigen Jahren auf dem europäischen und amerikanischen Markt zugelassen sind. Lapatinib und Neratinib sind in Großbritannien noch nicht erhältlich. Strenge Bewertungskriterien hinsichtlich Kosten-Nutzen könnten den Zugang zu diesen Medikamenten für britische Krebspatienten einschränken.