Daniela Menichini*, Alice Pedrielli, Fabio Facchinetti, Martina Lorusso, Maria Teresa Molinazzi, Alba Ricchi und Isabella Neri
Zusammenfassung Hintergrund: Die übermäßige Medikalisierung wirkt sich negativ auf die Geburtserfahrung aus. Um Frauen zu stärken und die Medikalisierung zu reduzieren, wurde in von Hebammen geleiteten Einheiten Komplementärmedizin eingeführt. Ziel: Bewertung der Qualität der Geburtshilfe, der Einhaltung der Komplementärmedizin und der Auswirkungen ihrer Anwendung auf Schmerzlinderung, Verbesserung der Wehen und Geburtsergebnisse. Methoden: Prospektive Qualitätsverbesserungsstudie, bei der ein Ad-hoc-Fragebogen an unkomplizierte Einlingsschwangere, die in einer von Hebammen geleiteten Einheit aufgenommen wurden, ausgefüllt wurde, um die Zufriedenheit der Patientinnen nach der Anwendung von Komplementärtechniken wie Akupressur, Moxibustion, Akupunktur und Aromatherapie zu bewerten. Medizinische Unterlagen wurden verwendet, um perinatale Ergebnisse zu bewerten. Ergebnisse: Einhundert Frauen füllten den Fragebogen nach der Entbindung aus. Drei Frauen unterzogen sich einem Kaiserschnitt, 18 hatten eine operative vaginale Entbindung, während 79 eine unkomplizierte vaginale Entbindung hatten. Akupressur und Aromatherapie erwiesen sich als die am häufigsten verwendeten Techniken (74 %). Komplementärtherapien wurden am häufigsten verwendet, um die Wehen einzuleiten (61 %). Die Qualität der Betreuung war für 79 Frauen ausgezeichnet. Die Therapietreue war hoch, tatsächlich übte die Mehrheit der Frauen die Techniken zu Hause oder während der Wehen selbst aus. Schlussfolgerung: Diese Studie unterstreicht die Machbarkeit eines Komplementärmedizinprogramms in von Hebammen geleiteten Einheiten und betont die Compliance der Patientinnen mit den vorgeschlagenen Praktiken. Dies bestätigt das Paradigma des Geburtszentrums, das sich auf die Stärkung und Förderung der Physiologie der Geburt konzentriert.