Montanelli Alessandro, Bianchi Paolo, Brambilla Simona, Assandri Roberto, Maura Federica, Motta Lucia, Levi Setti Paolo, Monari Marta
Toxoplasmose ist eine häufige Zoonose beim Menschen und auch in den westlichen Industrieländern noch immer ein ernstes Problem für schwangere Frauen. Die Infektion kann erworben oder angeboren sein und bei schwangeren Frauen auf den Fötus übertragen werden, was zu Fehlgeburten oder angeborenen Fehlbildungen führen kann. In Italien fehlt noch immer ein landesweites epidemiologisches Überwachungssystem für Toxoplasmose. Ziel der vorliegenden Studie ist eine Bewertung der Prävalenz von Anti-Toxoplasma gondii-Antikörpern IgG in einer Region Norditaliens. Wir haben eine retrospektive Studie durchgeführt, in der wir 16937 Proben (16.118 Frauen, 819 Männer, alle in der fruchtbaren Periode) analysiert haben. Alle Proben wurden mit Toxo IgG Architect® analysiert, zur quantitativen Bestimmung von IgG-Antikörpern in menschlichem Serum oder Plasma. Die Daten wurden gemäß den Anweisungen des Herstellers klassifiziert (<1,6 IU/ml negativ; ≥ 1,6 <6 IU/ml als zweifelhafte Immunität; und ≥ 6,0 IU/ml Immunität). Unter Verwendung dieser Grenzwerte haben wir 14.967 Frauen (93 %) und 455 Männer (55,6 %) gemeldet, die anfällig für eine Infektion mit Toxoplasma gondii sind, insgesamt also 15.422 Personen (90,2 %). Unsere Daten haben gezeigt, dass die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Infektion bei schwangeren Frauen nicht gesenkt werden sollte, um mögliche Missbildungen des Fötus zu vermeiden. Ein aktives Screening auf Toxoplasma gondii während der Schwangerschaft sollte eingeführt werden, wir empfehlen jedoch auch die Einführung von Kontrollen vor der Schwangerschaft, um die Anfälligkeit genau zu beurteilen und immunisierte Frauen bei weiteren Tests auszuschließen.