Zeitschrift für klinische und experimentelle Onkologie

Einzelring- versus Doppelringstruktur: Suche nach dem besten antineoplastischen Treiber für Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebszellen – Taurultam oder Taurolidin?

Buchholz M*, Berg J, Braumann C, Majchrzak-Stiller B, Hahn S, Pfirrmann RW, UhI W und Chromik AM

Hintergrund: Da der molekulare Mechanismus der bekannten antiinfektiösen und antineoplastischen Substanz Taurolidin (TRD) noch unbekannt ist, wollten wir die antineoplastische Kapazität seines Hauptmetaboliten Taurultam (TAU) in bösartigen menschlichen Zelllinien aus Bauchspeicheldrüsenkrebs (AsPC-1, BxPC-3, HPAF II, MiaPaca-2, Panc-1) und Dickdarmkrebs (SW-480, HT-29 und HCT-116) in vitro analysieren.

Methoden: Zelllinien wurden mit TAU ​​oder TRD in steigenden Konzentrationen für 24h und 48h inkubiert. Umfassende Analysen wurden durchgeführt, um die antineoplastische Aktivität von TAU zu quantifizieren: Analyse der Zytotoxizität mittels MTT-Test, Hemmung der Proliferation mittels BrdU und Induktion von Apoptose und Nekrose mittels FACS-Analyse. Darüber hinaus wurde das Zellwachstum mithilfe eines Echtzeit-Zellanalysators überwacht.

Ergebnisse: TAU zeigte eine signifikante zytotoxische und antiproliferative Wirkung auf alle Pankreas- und Kolonkarzinomzelllinien sowohl in MTT- und BrdU-Tests als auch im Echtzeit-Zellanalysator. Darüber hinaus waren FACS-Analysen durch eine signifikante apoptotische und nekrotische Reaktion nach Stimulation mit TAU ​​gekennzeichnet. Im Gegensatz zu TRD waren die antineoplastischen Effekte deutlich geringer.

Schlussfolgerung: Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass TAU eine antineoplastische Wirkung hat, die über Mechanismen wie die Muttersubstanz TRD wirkt. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch deutlich, dass TAU nicht der einzige antineoplastisch aktive Metabolit von TRD ist. Daher legen unsere Daten nahe, dass die Wirksamkeit von TRD gegen Krebszellen eher auf den methylolhaltigen Spezies beruht, die während der Hydrolyse freigesetzt werden. Diese vielversprechenden Ergebnisse sind der erste Schritt zur Entwicklung einer neuen Substanz, die die hohe antineoplastische Wirkung von TRD mit den besseren molekularen Eigenschaften von TAU, wie einer höheren Löslichkeit in wässrigen Lösungen, kombiniert.

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