Qingtong Liu, Yuan Wang, Gang Jin
Zweck: Die Belastung durch sekundäre maligne Neoplasien (SMN) bei Langzeitüberlebenden von Krebs erfährt zunehmend Aufmerksamkeit. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz und das Überleben von SMN bei primärem hypopharyngealen Plattenepithelkarzinom (HSCC) zu beschreiben. Materialien und Methoden: An dieser Studie konnten Patienten teilnehmen, bei denen HSCC als Primärdiagnose gestellt wurde und die zwischen 1973 und 2016 dem Surveillance, Epidemiology, and End Results (SEER)-Programm gemeldet wurden. Die kumulative Inzidenz von SMN und die Überlebensraten wurden mit der Kaplan-Meier-Methode geschätzt. Standardisierte Inzidenzverhältnisse (SIRs) von SMN nach primärem HSCC wurden ebenfalls untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 8518 Patienten eingeschlossen, bei denen HSCC als Erstmalignität diagnostiziert wurde (mittlere Nachbeobachtung: 142 Monate). 984 Patienten entwickelten SMN; die mittlere Zeit zwischen der Primärdiagnose und der SMN-Diagnose betrug 3,8 Jahre. Die kumulativen Inzidenzen aller SMNs lagen nach 10 Jahren bei 30 % und nach 20 Jahren bei 54 %. Die drei häufigsten Sekundärtumoren waren Lungen-, Speiseröhren- und Mundhöhlenkrebs mit kumulativen Inzidenzraten von 22 %, 12 % und 9 % nach 20 Jahren, unabhängig davon. Die SIR für SMNs bei Überlebenden von HSCC im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung betrug 2,86 und die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate (OS) nach SMNS betrug 16 %. Speiseröhrenkarzinome als SMN zeigten die höchste SIR von 23,81 und die niedrigste 5-Jahres-OS-Rate von 7 %. Schlussfolgerungen: Überlebende von HSCC haben im Vergleich zur Basisbevölkerung ein erhöhtes Risiko, SMNs zu entwickeln. Patienten, die Speiseröhrenkarzinome entwickelten, da SMNs die höchste SIR und die kürzeste Überlebenszeit aufwiesen