Hee Jeung Lim, Kyu Ri Hwang*, Da Yong Lee, Byoung Jae Kim, Sun Min Kim und Hye Won Jeon
Ziel: Sexuelle Übergriffe sind ein globales Problem mit medizinischen und rechtlichen Folgen. Die damit verbundenen Risiken nehmen zu, da junge Frauen in neu entstehenden Online-Communitys mehr sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Opfer sexueller Übergriffe sind gefährdet, sich sexuell übertragbare Infektionen (STIs) zuzuziehen. Daher ist eine angemessene Behandlung unerlässlich. Ziel dieser Studie war es, die Risiken von STIs bei Opfern sexueller Übergriffe zu bewerten und ein standardisiertes Protokoll für eine angemessene Behandlung zu entwickeln.
Methoden: Dies war eine prospektive, einzentrische Studie mit mutmaßlichen weiblichen Opfern sexueller Gewalt im Alter von mindestens 19 Jahren, die das Sunflower Center im Südbezirk Seoul besuchten. Die Untersuchung umfasste die Dokumentation der Krankengeschichte, Laboruntersuchungen und Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten zum Zeitpunkt des ersten Besuchs, 1 Monat nach dem Übergriff (zweiter Besuch) und 6 Monate nach dem Übergriff (dritter Besuch). Die primären Ergebnisse umfassten das Vorhandensein von sexuell übertragbaren Krankheiten, Gram-Färbung und Kultur des Vaginalausflusses. Die Variablen wurden mithilfe des exakten Tests von Fisher und der logistischen Regression von Firth analysiert, und ein zweiseitiger P<0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen. Die Daten wurden mithilfe von SPSS 26.0 analysiert.
Ergebnisse: Von den insgesamt 117 mutmaßlichen Opfern sexueller Gewalt, die anfangs in die Studie aufgenommen wurden, schlossen 63 sowohl die Nachuntersuchung im 1. als auch im 6. Monat ab. In der univariaten Analyse wiesen Opfer mit früheren Erfahrungen im Geschlechtsverkehr ein höheres Risiko für positive vaginale Gram-Färbungs- und Kulturergebnisse beim ersten Besuch auf als Opfer ohne vorherige Erfahrungen (P=0,028). Die prophylaktische Verwendung von Antibiotika beim ersten Besuch führte nicht zu einem geringeren Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten und bakterielle Vaginitis beim zweiten und dritten Besuch.
Schlussfolgerung: Die prophylaktische Gabe von Antibiotika beim ersten Besuch verringerte das Risiko zukünftiger STIs bei Opfern sexueller Gewalt nicht. Obwohl die prophylaktische Gabe von Antibiotika beim ersten Besuch kein Risikofaktor für STIs ist, ist sie wichtig, um die Gesundheit von Opfern sexueller Gewalt zu erhalten.