Veena Shukla Mishra und Dhananjaya Saranath
Ziel: Zweck der Studie war es, die Wahrnehmung des Brustkrebsrisikos bei Schwestern von Patientinnen mit frisch diagnostiziertem Brustkrebs zu untersuchen und ferner den Zusammenhang mit Angst und Alexithymie im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen ohne Brustkrebs in der Familienanamnese zu untersuchen.
Methoden: Die Teilnehmerinnen wurden gebeten, Fragebögen auszufüllen, die Angaben zur demografischen Wahrnehmung und zur Risikowahrnehmung von Brustkrebs enthielten. Der Zusammenhang der Risikowahrnehmung wurde anhand der State Trait Anxiety Inventory Scale und der Toronto Alexithymia Scale bei Schwestern von Brustkrebspatientinnen und gesunden Kontrollpersonen ermittelt. Ergebnisse: Schwestern von 111 Brustkrebspatientinnen und 123 gesunden Kontrollpersonen haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Schwestern mit hohem wahrgenommenem Risiko erzielten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen hohe Werte auf der Angst- und Alexithymie-Skala. Die Regressionsanalyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen wahrgenommenem Risiko und Angst (t=2,023, p<0,05) sowie dem Alexithymie-Faktor – Schwierigkeiten beim Identifizieren von Gefühlen und dem Gesamt-Alexithymie-Score (t=6,787, p<0,000 und 3,726, p<0,000).
Schlussfolgerungen: Schwestern von Patientinnen mit Brustkrebs zeigten ein deutlich höheres wahrgenommenes Risiko, Angst und Alexithymie als ihre gesunden Schwestern. Die Wahrnehmung des Brustkrebsrisikos durch die Schwester beeinflusst die Angst und das emotionale Erleben. Unsere Daten unterstreichen, dass medizinische Fachkräfte Risikobewertungen hinsichtlich Angst und emotionalen Sorgen sowohl bei Brustkrebspatientinnen als auch bei ihren Schwestern besprechen sollten, um ihnen dabei zu helfen, mit Brustkrebs und Sorgen in der Familie umzugehen.