Adam Kellner, Vasana S Kellner, Eva Karadi Balazs Kollar und Miklos Egyed
Autoimmunerkrankungen treten immer häufiger auf. Trotz weiterentwickelter Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bleiben diese Krankheiten chronisch. Um die Lebenserwartung der Patienten zu verlängern, ist eine Langzeitbehandlung mit gesundheitsschädlichen Substanzen wie Metothrexat oder anderen Immunsuppressiva erforderlich. Die Toxizität von Metothrexat hängt von der Dauer und der kumulativen Dosierung des Medikaments sowie der Kombination mit anderen Medikamenten ab. Myelosuppression und die daraus resultierende Panzytopenie sind die am häufigsten auftretenden hämatologischen Toxizitäten und treten meist später bei der Verabreichung von Metothrexat in niedriger Dosierung auf. Wir zeigen drei Fälle von Toxizität von Metothrexat in niedriger Dosierung bei älteren Patienten mit rheumatoider Arthritis und Psoriasis. Alle Patienten wurden über ein Jahr lang kontinuierlich mit Metothrexat in niedriger Dosierung behandelt. Zwei ältere Patienten mit RA und ein weiterer mit Psoriasis entwickelten eine Panzytopenie, die schwere Neutropenie, Hautblutungen und Blutergüsse sowie eine Sepsis verursachte. Sie benötigten eine intravenöse Antibiotikatherapie, Kortikosteroide und waren aufgrund der niedrigen Methotrexat-Dosierung nur begrenzt transfusionsabhängig. Wir haben die möglichen Ursachen für die Toxizität von Metothrexat untersucht und festgestellt, dass alle Patienten wegen der Schmerzen nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente und Protonenpumpenhemmer einnahmen, um die Entwicklung eines Magengeschwürs zu vermeiden. Zwei Patienten erholten sich, ein anderer starb an einer Sepsis. Wir möchten Hämatologen, Dermatologen und Rheumatologen auf die schädlichen Auswirkungen von niedrig dosiertem Methotrexat bei dieser Patientengruppe aufmerksam machen und die Bedeutung strenger und konsequenter hämatologischer Tests zur Vermeidung dieser schweren Spätkomplikationen betonen.