Anwar E. Ahmed, Ahmed S. Alaskar, Donna K. McClish, Yosra Z. Ali, Ahmad M. Al-Suliman, Mohammed H. Aldughither, May Anne Mendoza, Hafiz Malhan
Kontext: Die Literatur liefert begrenzte Hinweise auf Unterschiede in der Lebensqualität (QoL) zwischen männlichen und weiblichen Patienten mit Sichelzellanämie (SCD) in Saudi-Arabien.
Ziele: Vergleich von SCD-Komplikationen, Symptomen und einzelnen Items im 36-Items Short-Form Health Survey (SF-36) der Medical Outcomes Study (MOS) zwischen erwachsenen saudischen Männern und Frauen. Methoden: Es wurde eine multizentrische Querschnittsstudie an 629 saudischen Erwachsenen mit SCD durchgeführt, die das King Fahad Hospital in Hofuf und das King Fahad Central Hospital in Jazan besuchten.
Ergebnisse: Es wurden geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf SCD-bezogene Komplikationen, Symptome, tägliche Aktivität und Schmerzen festgestellt. Saudische Frauen mit SCD berichteten von deutlich mehr Fieber (66,8 % vs. 54,8 %, P=0,003), mehr Schwellungen (59,2 % vs. 38,9 %, P=0,001) und häufigeren Bluttransfusionen (88,5 % vs. 80,6 %, P=0,009). Männer gaben an, mehr Sport zu treiben als Frauen (41 % vs. 23 %, P=0,001) und weniger Unterstützung durch die Familie zu haben (89,6 % vs. 96,3 %, P=0,001). Saudische Frauen mit SCD berichteten von deutlich höheren Prozentsätzen an Einschränkungen ihrer täglichen Aktivitäten beim Heben oder Tragen von Lebensmitteln (66,7 % vs. 58 %, P=0,031), beim Treppensteigen (63,5 % vs. 53,6 %, P=0,016) und beim Gehen eines Häuserblocks (59,2 % vs. 42,5 %, P=0,001). Saudische Frauen mit SCD berichteten von einem höheren Prozentsatz an körperlichen Schmerzen (94,3 % vs. 87,1 %, P=0,004). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass saudische Frauen mit SCD SCD-bezogene Komplikationen, Symptome und Schmerzen anders erleben als saudische Männer mit SCD. Laut unseren Daten berichten Frauen von mehr Einschränkungen in ihren täglichen Aktivitäten, mehr Schmerzen und weniger körperlicher Aktivität als Männer. Um die Lebensqualität saudischer Frauen mit Sichelzellanämie zu verbessern, ist ein Interventionsprogramm erforderlich.