Tanja Khosrawipour, Dan Wu, Alexander Bellendorf, Nirushika Mohanaraja, Ebru Karabay, David Diaz-Carballo und Veria Khosrawipour
Hintergrund : Die unter Druck stehende intraperitoneale Aerosol-Chemotherapie (PIPAC) ist ein gut etablierter, aber noch nicht vollständig evaluierter neuer Behandlungsansatz für Peritonealkarzinose mit dem Ziel, eine lokalisierte Anwendung von Chemo-Aerosol in der Bauchhöhle zu ermöglichen. In früheren Experimenten wurde bereits auf eine Verteilungsinhomogenität bei PIPAC hingewiesen. Diese Studie wurde durchgeführt, um zu untersuchen, ob dieser Befund genutzt werden kann, um lokal hohe Arzneimittelkonzentrationen in Mikrometastasen zu erreichen.
Materialien und Methoden: Die PIPAC-Konstruktion wurde mithilfe eines hermetischen Behältersystems gebaut, das die Bauchhöhle nachahmt. Frische Parietalperitoneum-Teile von postmortalen Schweinen wurden in Proben geschnitten und vertikal in die Mitte einer Box gelegt. Die Micropump© (MIP) wurde über einen Trokar an der Seite der Box eingeführt und 1 cm von den Proben entfernt platziert, um eine Einwirkung des aerosolisierten Doxorubicins auf die Proben aus nächster Nähe zu ermöglichen. Die Eindringtiefe von Doxorubicin wurde radial mittels Fluoreszenzmikroskopie von der Mitte der Ziele bis zum äußeren Rand gemessen.
Ergebnisse: Die Doxorubicin-Penetration im Gewebe war zum äußeren Rand hin und weiter vom Zentrum des Sprühstrahls entfernt geringer. Die maximale Penetration des Arzneimittels wurde in der Mitte des Sprühstrahls mit 417 ± 87 (SD) µm erreicht und eine minimale Penetration wurde 3 cm vom Zentrum entfernt mit 45 ± 20 (SD) µm erreicht.
Schlussfolgerungen: Unsere Ex-vivo-Daten deuten darauf hin, dass die Behandlung einzelner Krebsknoten aus nächster Nähe mittels PIPAC möglich und sinnvoll sein könnte, da dadurch die lokale Penetrationsrate erhöht wird und es daher vor oder nach der geplanten zytoreduktiven Operation von Vorteil sein könnte.