Mohamad El Abdallah*, Ahmed Ali, Isra Ibrahim, Faisal Musa, Rajiv John und Beaumont Hospital – Dearborn
Kontext: Neuroendokrine Tumoren der Blase sind selten und machen 0,35 bis 0,7 % aller Blasenkrebserkrankungen aus. Das kleinzellige Blasenkarzinom ist eine Art neuroendokriner Tumor und macht in einigen Berichten 0,5 bis 1 % aller Blasentumoren aus, in anderen Berichten 0,53 %. Es handelt sich um einen hochaggressiven Tumor, der unspezifische Symptome zeigt. Die Gesamtüberlebenszeit bei nicht metastasierter Erkrankung wird auf etwa 20,7 Monate geschätzt. Bei metastasierter Erkrankung sinkt die Überlebensrate deutlich, die 1-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 30 %.
Fallbericht: Ein 74-jähriger männlicher Patient, der früher geraucht hat, kommt mit chronischen Rückenschmerzen und neuerdings auch mit Harnretention und dunklem Urin ins Krankenhaus. Die MRT der Lendenwirbelsäule zeigte ausgedehnte Wirbelmetastasen und eine Spinalkanalstenose. Die Zystoskopie zeigte einen großen Blasentumor mit offensichtlicher Muskelinvasion (klinisches T3-Stadium bei der Zystoskopie). Weitere Untersuchungen zeigten neben diffuser Knochenbeteiligung auch Metastasen in Leber, Knochen, Nebennieren und Retroperitonealraum.
Der Patient erhielt zusätzlich zu 4 Zyklen Chemotherapie (Carboplatin-Etoposid) eine palliative Strahlentherapie mit anschließender Progression. Der Patient sollte eine Nivolumab-Immuntherapie beginnen, verstarb jedoch vorher.
Schlussfolgerung: SCCB ist ein hochmalignes NET, das sich normalerweise mit Symptomen präsentiert, die auf eine fortgeschrittene Erkrankung hindeuten. Zu den schlechten Prognosefaktoren zählen ein Alter von über 60 Jahren, metastasierte Erkrankung sowie lokale vaskuläre und perineurale Invasion. Klinische Studien, die sich speziell mit SCCB und seiner Behandlung befassen, sind selten. SCCB wird häufig gemäß den Leitlinien für kleinzelliges Lungenkarzinom mit platinbasierter und Etoposid-basierter Chemotherapie behandelt, wobei die Ergebnisse bei metastasierter Erkrankung schlecht sind. Einige Kliniker erwägen eine Immuntherapie mit (Nivolumab) als letzten Ausweg zusätzlich zur palliativen Strahlentherapie.