Kazumasa Inoue und Masahiro Fukushi
Einleitung Die Verteilung der Umweltstrahlung in Ostjapan hat sich nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (F1-NPP) im März 2011 dramatisch verändert. Die freigesetzten Gesamtmengen künstlicher Radionuklide wurden auf 100 - PBq 131I und 6 - 20 PBq 137Cs geschätzt und entsprechen etwa 10 % bzw. 20 % der geschätzten Mengen, die beim Unfall in Tschernobyl freigesetzt wurden. Im Großraum Tokio, 220 km südwestlich des F1-NPP, wurden künstliche Radionuklide wie 131I, 134Cs und 137Cs am 21. - 23. März durch Regenfälle nass abgelagert. Nach Angaben der Stadtverwaltung Tokio betrug die im Juni 2011 beobachtete durchschnittliche Energiedosisleistung in der Luft (Bereich) 61 ± 24 nGy h-1 (30 – 200 nGy h-1), und dieser Wert war maximal 4,1-mal höher als die vor dem Unfall gemessenen Werte. Das Gebiet mit der höchsten Dosisleistung aufgrund der Ablagerung von Radionukliden aus dem F1-NPP-Unfall war der Bezirk Katsushika im nordöstlichen Teil Tokios. Die im Juli 2011 im Bezirk Katsushika gemessene Energiedosisleistung in der Luft betrug 268 nGy h-1 und war damit 6,9-mal höher als der Wert vor dem Unfall (d. h. 39 nGy h-1). Sowohl am westlichen als auch am östlichen Ende Tokios, einschließlich des Bezirks Katsushika, wurden höhere Energiedosisleistungen in der Luft beobachtet. Allerdings war das Beitragsverhältnis des radioaktiven Cäsiums (134Cs + 137Cs) zur Energiedosisleistung in der Luft am östlichen Ende doppelt so hoch wie am westlichen Ende.