Koichi Suyama, Yuji Miura, Toshimi Takano und Hirotaka Iwase
Bei systemischen Chemotherapien für Patienten mit fortgeschrittenem Krebs wurden erhebliche Fortschritte erzielt. In der Vergangenheit waren die wichtigsten Krebsmedikamente Zytostatika, doch in jüngster Zeit wurden andere Wirkstoffe wie molekular zielgerichtete Therapien und Immuncheckpoint-Inhibitoren in die klinische Praxis eingeführt und diese Wirkstoffe haben begonnen, sich im allgemeinen Einsatz durchzusetzen. Die rasche Entwicklung neuer Krebsmedikamente hat Kliniker gezwungen, die Auswirkungen dieser Chemotherapeutika bei Hochrisikopatienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Dialysepatienten und älteren Menschen zu berücksichtigen. Derzeit gibt es keine klaren Richtlinien, die die besten Praktiken für die Verabreichung von Krebsmedikamenten bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen beschreiben. Die Theorie, dass Nierenfunktionsstörungen die Fähigkeit von Patienten beeinträchtigen, mit Krebstherapien umzugehen, ist jedoch im Vergleich zu Leberfunktionsstörungen oder anderen Risikofaktoren verständlich. Aus diesem Grund gab es schon immer eine Indikation für Dosisanpassungen bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen. In dieser Übersicht werden empfohlene Dosisanpassungen bei Nierenfunktionsstörungen auf der Grundlage der neuesten Informationen zu Krebsmedikamenten erörtert.