Barbara L. Wiseman, Gary D. James, Amanda Burgoon und Gunhilde M. Buchsbaum
Ziel: Das Hauptziel dieser Studie besteht darin, die Wirksamkeit eines Protokolls zur lokalen Behandlung provozierter Vestibulodynie zu beschreiben . Das Protokoll umfasst einen 5- bis 7-tägigen Versuch mit einer 5%igen Lidocainsalbe, gefolgt von einem ein- bis zweiwöchigen Versuch mit 0,25% Desoximetason- und 2%igen Mupirocinsalben bei Patienten, die auf Lidocain nicht ansprechen. Im Rahmen der Behandlung erhalten die Patienten auch gezielte Schulungen zur Identifizierung der schmerzenden Stellen und zur Anwendung der Salben.
Methoden: Eine retrospektive Aktenuntersuchung ergab 124 Patienten, bei denen zwischen August 2006 und Januar 2009 eine provozierte Vestibulodynie diagnostiziert und die gemäß dem Behandlungsprotokoll behandelt wurden. Den Krankenakten zufolge traten unmittelbar nach der Behandlung und nach einer Nachbeobachtung von mindestens 6 Monaten eine Besserung der Symptome auf.
Ergebnisse: Die Mehrheit dieser Patienten hatte eine sekundär provozierte Vestibulodynie, wobei 56,5 % eine Symptomdauer von über einem Jahr berichteten. Die Rate der positiven Reaktionen auf das Behandlungsprotokoll betrug 91 %. Die Rate der positiven Reaktionen (90 %) blieb über einen mindestens sechsmonatigen Nachbeobachtungszeitraum bestehen, wobei 96,4 % der positiv reagierenden Personen von anhaltender Schmerzlinderung berichteten.
Schlussfolgerungen: Eine lokale 5 %ige Lidocainsalbe über Nacht allein oder eine 5 %ige Lidocainsalbe, gefolgt von 0,25 % mg Desoximetason und 2 % Mupirocinsalben, linderte die Symptome der provozierten Vestibulodynie über einen mindestens sechsmonatigen Nachbeobachtungszeitraum bei 90 % der Probanden. Die genaue Identifizierung schmerzhafter vestibulärer Stellen im periurethralen und hinteren vestibulären Bereich durch den Patienten sowie die Aufklärung des Patienten über die Anwendung der Salben sind ein entscheidender Bestandteil dieser Therapie.