Natassja Moriarty, Jonathan Moriarty, Adrian Brodison
Dieser Fallbericht soll einen interessanten Fall eines gerissenen Papillarmuskels beleuchten, der eine Mitralklappenvegetation nach einem Myokardinfarkt (MI) imitiert.
Wir stellen einen 59-jährigen Mann ohne Komorbiditäten vor, der seit einer Woche unter intermittierenden linksseitigen Brustschmerzen und Belastungsdyspnoe leidet und zunächst als Spätstadium eines akuten Koronarsyndroms (ACS) diagnostiziert und behandelt wurde. Bezeichnenderweise hatte er ein neu aufgetretenes pansystolisches Herzgeräusch, ischämische Veränderungen in den inferioren Ableitungen im EKG, erhöhte Troponine und ein überwiegend rechtsseitiges Lungenödem im Röntgen-Thorax. Das Echokardiogramm zeigte eine schwere Mitralklappeninsuffizienz und Mitralklappenvegetation. Das Koronarangiogramm bei einem stationären Patienten zeigte eine 100-prozentige Stenose der rechten Koronararterie.
Er erhielt eine 6-wöchige Antibiotikabehandlung gegen eine kulturnegative Endokarditis, und es bestand ein Plan für eine Mitralklappenersatzoperation.
Interessanterweise wurde bei der Operation festgestellt, dass er eine anatomische Abweichung des Papillarmuskels aufwies. Es war der Riss dieses kleinen Papillarmuskelkopfes aufgrund des rechtsseitigen Koronarinfarkts, der die schwere Mitralklappeninsuffizienz verursachte, wobei sich das Stück des Papillarmuskelkopfes in die Herzkammer hinein und wieder heraus bewegte und so eine Vegetation imitierte.
Dies ist ein in der Literatur selten dokumentiertes Vorkommnis und somit ein weiteres Beispiel für eine atypische Darstellung einer häufig hervorgehobenen Komplikation nach einem Herzinfarkt.