Neva Kirk-Sanchez
Stürze bei älteren Menschen sind aufgrund ihrer hohen Prävalenz, ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität sowie der Behandlungskosten ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit. Physiotherapeuten können eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des Sturzrisikos bei älteren Menschen spielen. Bestehende Leitlinien für die klinische Praxis (CPGs) zur Sturzprävention und -behandlung richten sich jedoch nicht an Physiotherapeuten. Der Zweck dieser klinischen Leitlinienerklärung (CGS) besteht darin, Physiotherapeuten Empfehlungen zur Verbesserung der Ergebnisse bei der Identifizierung und Behandlung des Sturzrisikos bei in der Gemeinschaft lebenden älteren Menschen zu geben. Der Unterausschuss für beweisbasierte Dokumente des Praxisausschusses der Akademie für geriatrische Physiotherapie hat diese CGS entwickelt. Bestehende CPGs wurden durch systematische Suche identifiziert und mithilfe des Tools „Appraisal of Guidelines, Research, and Evaluation in Europe II“ (AGREE II) kritisch bewertet. Im Rahmen dieses Prozesses wurden 3 CPGs zur Aufnahme in die CGS empfohlen und synthetisiert und zusammengefasst. Zu den Screening-Empfehlungen gehört, alle älteren Menschen, die mit einem Gesundheitsdienstleister in Kontakt stehen, zu fragen, ob sie im vergangenen Jahr gestürzt sind oder Probleme mit dem Gleichgewicht oder dem Gehen haben. Die Folgeuntersuchung sollte ein Screening auf Gleichgewichts- und Mobilitätsstörungen umfassen. Ältere Erwachsene, bei denen das Screening positiv ausfällt, sollten eine gezielte multifaktorielle Beurteilung und gezielte Intervention erhalten.