Martin Simmering
Die Lebertrennwand- und Pfortaderligatur für eine schrittweise Hepatektomie (ALPPS) in einem Rattenmodell für Lebererkrankungen wurde unseres Wissens nach noch nie zuvor eingehend untersucht, um die Wahrheit herauszufinden. Ziel der vorliegenden Studie war daher, ein ALPPS-Modell bei zirrhotischen Ratten zu entwickeln und die Leberregeneration zu testen/bewerten. Ratten wurden willkürlich in eine ALPPS-Gruppe mit durch Tetrachlorkohlenstoff verursachter Lebererkrankung (Gruppe A) und einer normalgewichtigen/gesunden Leber (Gruppe B) aufgeteilt. Gewicht der Ratten, Zytokinspiegel, Grenzwerte/Richtlinien für Chemikalien in Lebewesen und Histopathologie wurden bei ALPPS getestet/bewertet. Am ersten Tag nach einem Eingriff wurden in Gruppe A höhere Aspartat-Aminotransferase- und Alanin-Aminotransferase-Spiegel festgestellt. Am ersten, zweiten und dritten Tag war die Wachstums- und Ausbreitungsrate der Hepatozyten in Gruppe B höher als in Gruppe A. Nach diesen Tagen begann die Wachstums- und Ausbreitungsrate der Hepatozyten in Gruppe B abzunehmen, während die Rate in Gruppe A bis zum nächsten Tag weiter anstieg. In Gruppe A wurden höhere Konzentrationen des Hepatozyten-Wachstumsfaktors, von Interleukin-6 und von Tumortod- oder anderem lebenden Gewebefaktor-α im Vergleich zu Gruppe B festgestellt, die Unterschiede waren jedoch nicht eindeutig. Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass ALPPS die Leberregeneration in einem Rattenmodell mit Lebererkrankungen positiv förderte, die Leberfunktion jedoch signifikant schädigte. Im Vergleich zum ALPPS-Modell zeigte Gruppe B einen verzögerten Wachstums- und Ausbreitungsgipfel. Der durch ALPPS bei zirrhotischen Ratten geformte Lebererneuerungsprozess könnte mit höheren Zytokinspiegeln zusammenhängen.