Nehal Mostafa Ahmed Attia
Einleitung: Opiate zählen zu den am stärksten abhängig machenden illegalen Drogen. Das OPRM1-Gen kodiert den μ-Opioidrezeptor. Der Einzelnukleotidpolymorphismus rs6912029 [G172T] scheint mit Veränderungen in der Funktion des Rezeptors verbunden zu sein.
Ziele: Eine vergleichende Querschnittsstudie zielte darauf ab, das Vorhandensein oder Fehlen von Polymorphismus im Mu-Opioidrezeptor-Gen (OPRM1) bei 40 Patienten mit Opiatabhängigkeit und 40 gesunden Kontrollpersonen zu vergleichen und die Beziehung zwischen einigen klinischen Variablen und dem Vorhandensein des Gens (OPRM1) in der Patientengruppe zu ermitteln.
Methoden: Eine Blutprobe aus beiden Gruppen wurde für rs6912029 [G-172T] genotypisiert. Die Sensation Seeking Scale (SSS) wurde für beide Gruppen angewendet. Die Addiction Severity Index Scale (ASI) und (ASSIST) Scale wurden nur für Fälle angewendet.
Ergebnisse: Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen (p =0,348) hinsichtlich des Vorhandenseins des polymorphen OPRM1-Gens (GT ) und der Häufigkeit von G- und T-Allelen zwischen beiden Gruppen festgestellt, jedoch war die Häufigkeit des G-Allels in den Fällen (88,8 %) höher als die des T-Allels (11,2 %). Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p =0,001) hinsichtlich der Impulsivität und der Sensationssuche, die in der Patientengruppe höher war (6,9 ± 2,4).
Schlussfolgerung: Das Vorhandensein des polymorphen Gens (GT) hat keinen Einfluss auf die Art des verwendeten Opiats, die klinischen Daten, den Schweregrad der Opiatabhängigkeit und die Reaktion der Patienten auf die Behandlung. Allerdings zeigten Patienten mit Opiatabhängigkeit ein höheres Maß an Impulsivität und Sensationssuche.