Soumya Pandey, Bobbie Rhodes-Clark, Daniel Borja-Cacho, Yogesh Jethava und Terry O Harville
Eine akute Graft-versus-Host-Krankheit (GVHD) nach einer orthotopen Lebertransplantation (OLT) ist eine seltene, aber schwere Erkrankung. Die Diagnose einer GVHD kann sich oft verzögern, da die Symptome unspezifisch sind. Wir präsentieren den Fall eines 62-jährigen Mannes mit einer Lebererkrankung im Endstadium, der sich einer OLT unterzogen hat. Es gab keine größeren Komplikationen rund um die Transplantation. Der Patient stellte sich ca. 4 Wochen nach der OLT mit Fieber, Husten, Halsschmerzen und Ausschlag vor und wurde wegen einer vermuteten Infektion mit Breitbandantibiotika behandelt. Ca. 5 Wochen nach der OLT entwickelte der Patient eine Panzytopenie und eine Hautbiopsie ergab einen Verdacht auf eine GVHD. Eine Knochenmarkbiopsie ergab eine extreme Panzytopenie mit Nekrose. Die einzelnen Patienten- und Spendertypen vor der OLT wurden anhand des serologischen Äquivalents und des hochauflösenden (HR) HLA-Typs verglichen, ohne dass ein klares Risiko für eine GVHD und/oder eine Transplantatabstoßung festgestellt wurde. Die HR-HLA-Typisierung wurde an Knochenmarkzellen durchgeführt, die nach der OLT gewonnen wurden, und mit der Probe vor der OLT verglichen, um die lymphoide Chimäre des Spenders nachzuweisen. Die Ergebnisse der HR-Typisierung aus dem Knochenmark des Patienten nach der OLT zeigten das Vorhandensein aller vier Allele und bestätigten zusammen mit den klinischen Merkmalen die Diagnose GVHD. Dieser Fall zeigt, wie die HR-HLA-Typisierung bei der schnellen Diagnose und Früherkennung von GVHD nach der OLT helfen kann.