Murat Alpua, Yakup Turkel, Gunes HN, Omer Oguzturk, Ersel Dag und Tahir Kurtulus Yoldas
Zusammenfassung
Ziele: Bestimmung der Symptome und ihrer Auswirkungen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei erwachsenen Patienten mit Multipler Sklerose. Studien zu psychiatrischen Komorbiditäten bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) haben gezeigt, dass diese bei MS-Patienten häufiger auftreten als in der Allgemeinbevölkerung.
Methoden: Die Probanden bestanden aus 72 Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose und 57 Kontrollpersonen. Demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Krankheitsdauer und die Expanded Disability Symptom Scale (EDSS) wurden aufgezeichnet. ADHS-Symptome wurden anhand der Adult Attention Deficit/Hyperactivity
Disorder Self-Report Scale (ASRS) bewertet. Darüber hinaus wurden auch die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) und der Short Form-36 (SF-36) angewendet.
Ergebnisse: MS-Patienten wiesen im Vergleich zu Kontrollpersonen eine statistisch signifikant höhere Rate an mittleren ADHS-Werten auf. Bei MS-Patienten war die Rate an klinischen Verbesserungen der ASRS-Werte statistisch signifikant höher. Es gab 26 MS-Patienten und 4 Kontrollpersonen mit ADHS-Symptomen. Die ASRS-Werte bei MS-Patienten waren mit den Werten für die mentalen und physischen Komponenten des SF-36 sowie den Werten für Depression und Angst assoziiert.
Schlussfolgerung: ADHS-Symptome können sich bei erwachsenen MS-Patienten entwickeln und sind mit einer verminderten Lebensqualität und einer erhöhten psychosozialen Morbidität verbunden. In Zukunft könnten umfassendere Untersuchungen die Ursachen von ADHS-Symptomen bei erwachsenen MS-Patienten klären.